Fortbildung VHS schmust auch 2020 wieder mit dem Wolf

Das Programm fürs neue Semester liegt an den bekannten Verteilerstellen im Stadtgebiet aus. Ausgerechnet bei der politischen Bildung will die Stadt aber sparen. Die Politik protestiert.

Erkraths Volkshochschule hat für das erste Halbjahr 2020 eine Vielzahl an attraktiven Angeboten von Fachvorträgen über Sprachkurse bis hin zur Gesundheitsbildung organisiert. Das dazugehörige Programmheft liegt in den beiden Büchereien und Bürgerbüros, in der VHS-Geschäftsstelle im Bürgerhaus Hochdahl sowie in Apotheken, Banken und Sparkassen im Stadtgebiet aus. Start des neuen Semesters ist der 27. Januar.

Neben den bewähren Angeboten hat das neue Semester weitere Highlights zu bieten: So gibt es eine Fahrt zum Bundesverteidigungsministerium nach Bonn und wie schon im vergangenen Semester einen Besuch der Wolfauffangstation in Sonsbeck. Ebenso vorgesehen sind eine Kräuterwanderung sowie eine Tagesfahrt zum Hans-Arp-Museum im Bahnhof Rolandseck mit anschließendem Ausflug zum Bonner Petersberg.

Wer gesundheitsbewusst in das Jahr starten möchte, kann aus zahlreichen Kursus- und Vortragsangeboten aus den Bereichen Ernährung, Bewegung, Entspannung wie auch Achtsamkeit wählen. Wer noch auf der Suche nach einem passenden Angebot ist, kann vom 27. bis zum 31. Januar in einzelne Sprach- sowie Gesundheitskurse hineinschnuppern. Dafür genügt eine telefonische Absprache unter 0211 24074305, informiert das VHS-Team um Leiterin Ursula Moldon.

Es muss für das kommenden Semester aber wohl einen schmerzhaften Einschnitt hinnehmen, denn die Stadtverwaltung will der Bildungseinrichtung zehn Wochenstunden streichen – ausgerechnet im von vielen als sehr wichtig empfundenen Bereich politische Bildung. Das Angebot kann daher für das Frühjahrssemester 2020 nicht mehr in geplantem Umfang aufrecht erhalten werden. Auch die Betriebsbesichtigungen sind davon betroffen und fallen aus.

Als Hauptgrund für die Kürzung nannte der zuständige Dezernent Ulrich Schwab-Bachmann in der jüngsten Kulturausschuss-Sitzung gestiegene Personalkosten. Damit wollten sich die Ausschuss-Mitglieder aber gerade bei der für vorbildliches Wirtschaften bekannten Volkshochschule nicht abfinden.

Sabine Börner von den Grünen zeigte sich enttäuscht über die Kürzung und betonte, dass der Bereich politische Bildung von enormer Bedeutung sei. Marc Hildebrand (CDU) findet das Problem mit den hohen Personalkosten zwar nachvollziehbar, betrachtet die VHS aber als Erfolgsmodelle und fände es sinnvoller, die Kosten anderswo einzusparen.

Die Grünen schlugen daraufhin einen Antrag als Empfehlung an den Haupt- und Finanzausschuss vor. Wortlaut: Der Ausschuss empfiehlt zur Sicherstellung der hohen Qualität des VHS-Angebots, auch künftig die aktuell reduzierten Stundenvolumen bei den hauptamtlichen Personalressourcen in alter Größe vorzuhalten und in den Haushaltsentwurf (Stellenplan) einzustellen. Dieser Antrag wurde dann auch von allen Parteien einstimmig und ohne Enthaltungen angenommen.

Ende 2019 haben Volkshochschule und Musikschule übrigens ihren 50. Geburtstgag gefeiert. Dazu fand Ende September ein großer Festakt in der Stadthalle statt.

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