Erkrath CDU schickt Schultz ins Rennen – Grüne setzen dagegen

Erkrath · Während die übrigen Fraktionen noch beraten, geben sich die Grünen ob ihrer bisherigen Wahlerfolge selbstbewusst.

 Bürgermeister Christoph Schultz bei einer Bürgerdialog-Veranstaltung in Hochdahl.

Bürgermeister Christoph Schultz bei einer Bürgerdialog-Veranstaltung in Hochdahl.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(hup) Bei der CDU war es eine komplett überraschungsfreie Angelegenheit: Die Mitgliederversammlung hat den amtierenden Bürgermeister Christoph Schultz Anfang Oktober erneut als Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl 2020 aufgestellt. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.

Nach einer überzeugenden Rede habe der 38-Jährige Verwaltungsjurist, der das Erkrather Rathaus seit 2015 leitet, 98 Prozent der Stimmen der bekommen, teilt die Partei mit. Er sei ein Bürgermeister mir Herz, Seele und Verstand und damit „genau die richtige Persönlichkeit, um Erkrath in den Jahren 2020 bis 2025 zu führen“.

Schultz hatte bereits im Oktober 2018 auf RP-Anfrage erklärt, die Stadtgeschäfte eine weitere Amtszeit führen zu wollen: „Sollte meine Partei, die CDU, mich wieder vorschlagen, würde ich sehr gerne erneut als Bürgermeister kandidieren. Die Aufgabe ist abwechslungsreich, man ist nah bei den Bedürfnissen der Bürger und es gibt viele Bereiche, in denen ich Erkrath weiter nach vorne bringen möchte“, sagte er damals.

Schultz hat die Verwaltung schon kräftig umgekrempelt und drückt bei vielen Projekten aufs Tempo, hat dabei aber wie andere Bürgermeister auch mit Personalproblemen zu kämpfen. Zwischendurch gab es Kritik, als er das Bürgerbegehren gegen eine (auch von seiner Partei befürwortete) weitere Gewerbe-Bebauung der Neanderhöhe zunächst nur überschlägig prüfen ließ und für zulässig erklärte, später aber zurückrudern musste, weil eine gründliche juristische Prüfung das gegenteilige Ergebnis erbracht hatte.

Die wohl spannendste Frage im Vorfeld der Kommunalwahl 2020: Wer fordert den Platzhirsch Schultz heraus? Die SPD hält sich noch bedeckt. „Da ist noch nichts entschieden. Aber wir wollen auf jeden Fall eine Wahl gegen den amtierenden Bürgermeister möglich machen“, sagt der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Paul Söhnen. Tritt Detlef Ehlert am Ende noch einmal an? Kein Kommentar. Gibt es für einen SPD-Kandidaten eventuell Unterstützung von anderen Parteien? „Wir kennen uns natürlich. Aber ein ernsthafter Dialog in dieser Sache ist nicht in der Pipeline“, sagt Söhnchen. Immerhin so viel verrät er: In den nächsten vier Wochen werde eine Entscheidung fallen.

Auch die freie Wählervereinigung BmU kreißt noch mit der Kandidatenfrage. „Bei uns steht zunächst einmal das künftige Wahlprogramm zur Debatte, die Frage, wie Erkrath zukunftsfähig wird“, teilt Fraktionschef Bernhard Osterwind mit.

Bündnis 90/Die Grünen wollen einen eigenen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl nominieren. „Wir sehen nicht, dass Herr Schultz oder Kandidaten anderer Parteien die aus unserer Sicht notwendigen Maßnahmen insbesondere im Bereich des Klima-, Umwelt- und Flächenschutzes, im Wirtschafts- und Sozialbereich oder bei der Förderung von Schulen, Kindergärten, von Kultur und Sport oder den zahlreichen Vereinen in Erkrath ergreifen und mit der notwendigen Priorität umsetzen“, sagt Peter Knitsch.

Auch das gute Ergebnis bei den letzten Bürgermeister- und Kommunalwahlen sowie der Europawahl, bei der die Grünen mit über 23 Prozent zweitstärkste Partei in Erkrath wurden, bestärke die Grünen darin. Die Entscheidung werden die Grünen Ende 2019 oder Anfang 2020 treffen.

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