Erkrather Idee gegen die Müllflut CDU-Politiker wollen Erkrath-Cup einführen

Erkrath · Um Müll zu vermeiden, schlägt Andreas Heringlehner ein nachhaltiges Kreislaufsystem für Mehrwegbecher vor.

 Neues Pfandsystem für Coffee-to-go-Becher: Andreas Heringlehner zeigt einen Recup-Becher, der auch optisch einiges hermacht.   RP-Foto: S. Köhlen

Neues Pfandsystem für Coffee-to-go-Becher: Andreas Heringlehner zeigt einen Recup-Becher, der auch optisch einiges hermacht. RP-Foto: S. Köhlen

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wenn er morgens durch das Neandertal joggt, fallen ihm jedes Mal die vielen leeren Pappbecher am Wegesrand auf. „Wir müssen dringend etwas dagegen unternehmen“, sagt Andreas Heringlehner von der CDU Ekrath. Jede Stunde werden in Deutschland mehr als 300.000 Einwegbecher für Kaffee und andere Heißgetränke verbraucht. Einwegbecher lassen sich nicht recyceln und bedeuten einen immensen Verbrauch an Rohstoffen und Energie. „In Erkrath und anderen Städten werden die gebrauchten Becher zum Müllproblem und belasten die Umwelt.“

Um dem entgegenzuwirken, möchte die CDU Erkrath im nächsten Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung einen Antrag für die Einführung eines einheitlichen Pfandsystems stellen. Lange haben die Parteimitglieder recherchiert, nun haben sie eine Idee, wie ein solches System aussehen und funktionieren könnte: Das Startup „Recup“ in München unterstützt deutschlandweit dabei, ein Pfandsystem für Einweg-Kaffeebecher einzuführen.

Und das funktioniert so: Statt in eines Einwegbechers wird der Kaffee-zur-Mitnahme gegen einen Euro Pfand im Recup-Becher bestellt. Ist der Kaffeebecher leer, kann er deutschlandweit bei allen Recup-Partnern abgegeben werden. Das Pfand gibt es dann zurück. Die Becher werden vor Ort gereinigt und anschließend direkt wieder im System eingesetzt. „Mit dem Erkrath Cup bieten wir eine nachhaltige Lösung zur Müllvermeidung und sorgen außerdem dafür, dass Unternehmen profitieren“, sagt Heringlehner. Recup-Partner – das können Bäckereien, Cafés, Mensen und Tankstellen sein – registrieren sich selbst auf der Internetseite des Startups und bestellen die Anzahl der Becher, die benötigt werden. Dafür zahlen sie nur eine Systemgebühr. Recup unterstützt Städte und Kommunen durch verschiedene Kooperationsmöglichkeiten dabei, das Pfandnetz schneller auszubauen. Beispielsweise durch Bereitstellung von Pressematerial, Beiträgen auf Social-Media-Kanälen oder individuell designten, städtespezifischen Bechern. Für die Stadt entstehen dabei keine Kosten, sie agiert als „Türöffner“. Für die Umsetzung des Pfandnetzes hofft die CDU auf die Unterstützung der Wirtschaftsförderung. Das Praktische an dem Cup und der Grund, warum die CDU das Recup-System nach Erkrath bringen möchte, ist die deutschlandweite Vernetzung: Insgesamt gibt es 3000 Ausgabestationen in Städten wie Köln, Bonn, Rostock, Berlin, Hamburg, Oldenburg, München, Nürnberg, Augsburg und Wolfsburg. „Viele Pfandsysteme beschränken sich nur auf eine Stadt“, erklärt Heringlehner. Recup-Becher können bei jedem Recup-Partner abgegeben werden, mittlerweile gibt es eine App, diese zu lokalisieren.

Parallel möchte die Junge Union das System nicht nur in Erkrath, sondern im gesamten Kreis einführen: Mit dem Neander-Cup soll dann kreisweit nachhaltig Kaffee getrunken werden.

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