Erkrath Breites Ja fürs Stadtentwicklungskonzept

Erkrath · Im vorigen Jahr fand sich keine Mehrheit. Jetzt sind die Karten neu gemischt: CDU, SPD und BmU stimmten zu.

 Trotz Ablehnung des Konzeptes hat die Verwaltung schon einmal mit einzelnen Projekten begonnen: zum Beispiel mit der Neugestaltung der Bahnstraße, die mittlerweile abgeschlossen ist.

Trotz Ablehnung des Konzeptes hat die Verwaltung schon einmal mit einzelnen Projekten begonnen: zum Beispiel mit der Neugestaltung der Bahnstraße, die mittlerweile abgeschlossen ist.

Foto: DJ

Was lange währt, wird endlich gut: Am Dienstagabend beschloss die CDU zusammen mit dem neuen Koalitionspartner BmU sowie der SPD das Stadtentwicklungskonzept. Allein die Grünen blieben bei ihrem Nein zum Konzept, wegen des ihrer Ansicht nach zu weit reichenden Flächenverbrauchs - zum Beispiel Neanderhöhe. Die FDP, der die Ausweisung von Wohn- und Gewerbeflächen nicht weit genug geht, enthielt sich. Keine Mehrheit erhielten die Grünen für ihren erneuten Vorstoß, das Thema Flächenentwicklung zurückzustellen.

Einmal mehr sieht die Bürgerinitiative "Zukunft für Unterfeldhaus" die Gefahr, dass das freie Gelände am Niermannsweg, das zurzeit noch unter Landschaftsschutz steht, für Wohnbebauung freigegeben wird. Das lasse der Regionalplan nicht zu, so ihr Sprecher Reinhard Parthe, der schreibe zwingend Flächen für die Naherholung vor.

Grünen-Fraktionschef Reinhard Knitsch sieht allerdings noch keine unmittelbare Bedrohung für die Anwohner in Unterfeldhaus. Erst einmal müsste das Gelände umgewidmet werden. Das dauere. Und dann würden Einsprüche der Bürger das Verfahren unter Umständen noch einmal verlängern.

 Auch die Planung der Hauptstraße mit Bahnhofvorplatz in Alt-Hochdahl ist schon weit fortgeschritten. Sie ist ebenfalls Teil des Konzeptes. Hier ein Vorschlag eines der Planungsbüros.

Auch die Planung der Hauptstraße mit Bahnhofvorplatz in Alt-Hochdahl ist schon weit fortgeschritten. Sie ist ebenfalls Teil des Konzeptes. Hier ein Vorschlag eines der Planungsbüros.

Foto: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn, und BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung, Aachen

An ihr Zustimmung zum Stadtentwicklungskonzept in seiner jetzigen Form knüpfte die CDU die Bedingung, dass in spätestens zwei Jahren eine so genannte Evaluierung vorgenommen wird. Was das heißt, erklärt Planungsamtschef Alexander Weis: "So ein Konzept lebt und muss den Entwicklungen angepasst werden. Deshalb wird in zwei Jahren geprüft, ob die definierten Ziele noch passen." Das heißt im Klartext: In Sachen Flächenverbrauch können die Politiker nach Bedarf nachbessern. Nicht nur SPD-Fraktionsvorsitzender Detlef Ehlert freute sich über die verspätete Zustimmung zu dem immerhin über 200 000 Euro teuren Konzept, dem mehr als 60 Veranstaltungen mit Bürgern vorangegangen sind. Auch die Verwaltung begrüßte den Beschluss. Wenngleich sie schon kräftig mit der Umsetzung einzelner Punkte aus dem Konzept begonnen hat. Weis zählte das Klimaschutzkonzept auf, das am Donnerstag, 5. Februar, im Bürgerhaus Hochdahl erläutert wird. Weit fortgeschritten sei auch die Planung zur Hauptstraße. Fertig ist die Sanierung der Bahnstraße. In Angriff genommen sind bereits einer neuer Internetauftritt und neue Wege im Stadtmarketing.

Alexander Weis wies noch einmal darauf hin, dass die Realisierung des Stadtentwicklungskonzept, was die Zukunft für Erkrath in den nächsten 15 bis 20 Jahren festzurren soll, eine Aufgabe ist, die über mehrere Jahre verteilt wird. "Wir werden jetzt die einzelnen Punkte nach der Prioritätenliste abarbeiten", sagte er.

Auch Wido Weyer, Sprecher des Wirtschaftskreises Erkrath, lobte den "guten Entschluss" das Stadtentwicklungskonzept zu reaktivieren, besonders auch um interessierten Unternehmen mit einem Flächenangebot entgegenzukommen. "Diese völlige Verweigerung gegenüber einem Flächenverbrauch, ist falsch", sagt er.

(RP)
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