Erkrath Bahnhof Hochdahl: Ab Juni ist die Treppe weg

Erkrath · Der südliche Zugang von der Hildener Straße wird während der Bauzeit unmöglich sein. Wartezeiten an der Schranke einkalkulieren.

 Die Treppe an der Südseite des S-Bahnhofs Hochdahl wird Anfang Juni abgerissen.

Die Treppe an der Südseite des S-Bahnhofs Hochdahl wird Anfang Juni abgerissen.

Foto: Dietrich Janicki

In diesem Falle mal die gute Nachricht zuerst: Die Arbeiten für den Bau der lange ersehnten, behindertengerechten Rampe am Bahnhof Hochdahl beginnen am 2. Juni. Ursprünglich sollte sie erst 2016 errichtet werden. Auf Wunsch der Politiker und der Stadt wurde die Maßnahme von der Bahn vorgezogen. Und nun die schlechte Nachricht, die Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs im Planungsausschuss der Stadt verkündete: Ziemlich zeitig werde auch die Treppe an der Südseite zur Hildener Straße abgerissen. "Wann genau wissen wir nicht, weil uns immer noch kein Zeitablauf vorliegt", so Heffungs. Es sei jedoch damit zu rechnen, dass der Bahnsteig drei bis vier Monate lang nur noch von Norden her erreichbar ist.

"Im Oktober wird der beschrankte Bahnübergang endgültig geschlossen. Spätestens dann soll auch die Rampe fertig sein", sagte Heffungs. An die Bahnkunden appellierte er, diesen Umstand in ihre Zeitkalkulation einzubauen. "Wer von Süden aus den Haltepunkt erreichen will, muss genug Zeit mitbringen, weil er mitunter vor der geschlossenen Schranke steht", formulierte es der Tiefbauamtsleiter. Eventuell sei es auch ein Lösung, den Bahnhof in Millrath zu nutzen.

Diese Mitteilung über neue Schwierigkeiten am "Problembahnhof" machte die Mitglieder des Planungsausschusses wütend, wenngleich sie einräumten, der Bahn sehr dankbar für den vorgezogenen Rampenbau zu sein. Regina Wedding (CDU), stellvertretende Bürgermeisterin und Bahnhof-Patin, brachte es auf den Punkt: "Die Bahnkunden müssen sich hier in Erkrath schon einiges gefallen lassen. Erst müssen sie in Millrath Monate lang auf einen funktionierenden Aufzug warten, und jetzt sollen sie diese langen Wartezeiten vor der Schranke in Kauf nehmen." Peter Urban (SPD) warnte: "Die Schranke ist manchmal 20 Minuten und länger geschlossen. Da warten dann Menschenmassen davor." Da sei es nur eine Frage der Zeit, bis die Fitteren und Jüngeren sich ihren Weg über die Schranke suchen würden. "Da muss die Bahn das Gelände aber ganz gut absichern, damit nichts passiert", sagte er. Ganz dringend appellierte er an die Verwaltung, sich für eine Behelfstreppe während der Bauzeit einzusetzen. "Das gibt es an anderen Bahnhöfen auch." Ein Vorschlag, den die übrigen Politiker aufgriffen. "Das ist sonst wirklich der Hammer für einen so hoch frequentierten Bahnhof wie Hochdahl", kritisierte auch Rolf Steuber von der FDP.

Vorangegangen war dem Bau der Rampe unter anderem eine heiße Diskussion um die komplette Schließung der Schranke am Bahnübergang, der für Rollstuhlfahrer und Rollatornutzer einen Umweg von mehreren Hundert Metern mit sich gebracht hätte. Die Bürger hatten sich mit massivem Protest schließlich durchsetzen und die Teilung von Alt-Hochdahl durch eine permanent verschlossene Schranke verhindern können.

Die Bahn hatte vor zwei Jahren kurz vor dem Beginn der geplanten Komplettsanierung des Bahnhofs den schockierten Erkrathern plötzlich mitgeteilt, dass der Ausbau auf unbestimmte Zeit verschoben werden müsse. Die Bahn hatte festgestellt, dass für die neuen S-Bahnen die Bahnsteige in Erkrath 20 Zentimeter zu hoch sind. Letztlich sollte mit dem Bau der Rampe erst 2016 begonnen werden.

(RP)
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