Graffiti-Aktion Bahnhof Alt-Erkrath im Sonntagsstaat

Erkrath · Die Streetart-Künstler der NeanderArt Group haben sich den S-Bahnhof mit einer Graffiti-Aktion vorgenommen. Eine Welle der Sympathie sei ihnen entgegengeschwappt, sagen sie.

 Ralf Buchholz (vorne) von der NeanderArt Group im neugestalteten Bahnhof Alt-Erkrath.

Ralf Buchholz (vorne) von der NeanderArt Group im neugestalteten Bahnhof Alt-Erkrath.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Eine „Sympathiewelle des Glücklichseins“ sei den Erkrather Streetart-Künstlern der NeanderAr -Group während ihrer vierwöchigen Verschönerungsaktion am Erkrather Bahnhof entgegengeschwappt, sagt Ralf Buchholz. Damit meint er die nicht enden wollenden positiven Reaktionen der S-Bahn-Reisenden auf die Graffiti-Malaktionen am tristen Betongrau der Bahnhofsunterführungen. Am Dienstag wurden die verschönerten Zugänge in Anwesenheit von Bürgermeister Christoph Schultz eingeweiht. Vorher wurden die farbenfrohen Bilder schnell noch mit einer Schutzfarbe gestrichen, damit die Kunstwerke auch in Zukunft sicher sind.

Mitgebracht hatte der Bürgermeister Sabine Renner vom Fachbereich Tiefbau/Straße/Grün, die zusammen mit ihrem Kollegen Ralf Hezel die Aktion ebenso begleitet hat wie Sven Wernke, Abteilungsleiter Straßen. Der Bauhof hat praktische Vorbereitungsarbeit geleistet. „Eine Mordsarbeit“, urteilt Ralf Buchholz. Ohne die Unterstützung der Stadt hätte diese Aktion nicht durchgeführt werden können, sagt der NeanderArt-Aktivist.

Neben den Vorarbeiten wurden auch die Farben von der Stadt finanziert. Die Hauptaufgabe lag jedoch bei den Künstlern. Und die wurde von allen ehrenamtlich geleistet. Auf etwa 600 Arbeitsstunden seien die Streetart-Künstler gekommen, rechnete Bürgermeister Schultz aus.

Jüngster Graffiti-Künstler ist mit 18 Jahren der Schüler Ian. Seit zwei Jahren experimentiert er mit den Spray-Farben. In der Düsseldorfer Hall of Fame experimentiert er regelmäßig. Der Künstler Andi beteiligte sich ebenfalls. Als ehemaliger Hochdahler sei es ihm, der in Düsseldorf ein Fachgeschäft für Sprayfarben führt, eine Ehre gewesen, an der Erkrather Aktion mitzuwirken.

Schon einen guten Ruf genießen Carsten (Foré), der für seine Landschaftsbilder berühmt ist, sowie Amun aus Velbert. Ralf Buchholz kennt sie alle. Man habe super zusammengearbeitet, sagt der Erkrather Künstler. Dankbar sei er auch für die Unterstützung des Hochdahler Förderkreises Kunst und Kulturraum Erkrath e.V. um Wolfgang Sendermann. Es sei nicht selbstverständlich, dass Künstlergruppen in einer Stadt zusammenarbeiten. Man habe ein positives Miteinander erlebt.

„Farbenfroh, frisch, ansprechend“ biete sich jetzt der S-Bahnhof, sagte Bürgermeister Schultz, genauso wie Erkrath sein wolle. Verewigt wurden das Rathaus, die katholische Kirche, Willkommensgrüße in vielen Sprachen, Vögel, Blumen, Girlanden. Ralf Buchholz, der unermüdliche Kopf der NeanderArt Group, wirkt seit mehr als zehn Jahren in der Erkrather Kunstszene. Seine Ideen scheinen nicht zu enden. Einen neuen Vorschlag überreichte er dann auch direkt den Vertretern des Tiefbauamtes zur Begutachtung.

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