Unterfeldhaus Ausgelaufenes Harz sorgt für Feuerwehr-Großeinsatz

Erkrath · Bei einer Spedition an der Otto-Hahn-Straße hatten sich Ventile von verrutschten Containern geöffnet. Verletzt wurde niemand.

 Die Feuerwehr Erkrath in heikler Mission: Das für die Umwelt gefährliche Epoxidharz musste erst einmal identifiziert und dann entsorgt werden.  foto:  patrick schüller

Die Feuerwehr Erkrath in heikler Mission: Das für die Umwelt gefährliche Epoxidharz musste erst einmal identifiziert und dann entsorgt werden. foto: patrick schüller

Foto: Patrick Schüller

(hup) Die Feuerwehr Erkrath wurde am Donnerstag gegen 16 Uhr zu einem Gefahrguteinsatz auf dem Gelände einer Spedition an der Otto-Hahn-Straße in Unterfeldhaus gerufen. Mitarbeiter der Spedition hatten beim Ausladen eines Lkw-Sattelaufliegers festgestellt, dass ein unbekannter Stoff aus der Ladung ausgelaufen war.

Da das aus England stammende Fahrzeug laut Ladepapieren auch Gefahrgutcontainer für Flüssigkeiten geladen hatte, alarmierte der Lademeister des Betriebes die Feuerwehr, ließ die Kanaleinläufe auf dem Betriebsgelände abdichten und die aus dem Auflieger tropfenden Flüssigkeit mit Bindemittel abstreuen.

Die erste Erkundung der Feuerwehr ergab keinen explosiven Bereich im Umfeld des Sattelaufliegers, so dass umgehend die Lkw-Züge an den benachbarten Laderampen aus der Einsatzstelle weggefahren werden konnten. Nachdem ein Absperrbereich eingerichtet und die Nachbargebäude evakuiert waren, konnte die Lage im Lkw-Auflieger durch einen Atemschutztrupp erkundet werden. Um die Schadensstelle zu lokalisieren, musste zunächst zirka ein Drittel der Ladung durch die Feuerwehr mit Schutzanzügen unter Atemschutz entladen werden.

Währenddessen wurde eine Einsatzleitung mit Unterstützung der Führungsgruppe der Feuerwehr Ratingen eingerichtet und die Werkfeuerwehr der Firma Henkel zur Beratung vor Ort hinzugezogen. Nachdem die Ladepapiere, die nur in französischer Sprache vorlagen, mit dem Gefahrgutbeauftragten besprochen werden konnten, stellte sich heraus, dass vermutlich Epoxidharz ausgelaufen war, ein für die Umwelt gefährlicher Stoff. Nachdem die Trupps die Ladung bis zum betroffenen Laderaumbereich leer geräumt hatten, bestätigte sich die Vermutung. Zwei Container mit jeweils 1000 Liter Fassungsvermögen waren aus ungeklärter Ursache aus dem Stapel verrutscht. Aus dem Be- und Entlüftungsventil eines Behälters waren einige Liter des flüssigen Gefahrstoffes ausgelaufen. Die Einsatzkräfte richteten beide Behälter mit mehreren Spanngurten und einem Gabelstapler auf und konnten den Schadstoffaustritt stoppen.

Während des Einsatzes waren die Otto-Hahn-Straße sowie die Max-Planck-Straße im Bereich zwischen Niermannsweg und Heinrich-Hertz-Straße komplett für Fußgänger und Fahrzeugverkehr gesperrt. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand laut Feuerwehr nicht, da keine Schadstoffe in gasförmiger Form austraten und die Schadensstelle auf dem Lkw-Auflieger sowie den unmittelbaren Bereich des Fahrzeuganhängers beschränkt blieb.

Verpflegt wurden die Einsatzkräfte vom Roten Kreuz. Eine benachbarte Firma hatte dafür ihre Kantine zur Verfügung gestellt. Insgesamt waren 86 Einsatzkräfte an dem Großeinsatz beteiligt, der erst gegen 21.50 Uhr beendet war.

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