Erkrath Anwohner fordern Schwellen gegen Raser

Erkrath · Nachdem ein Auto Montagabend in einen Vorgarten kippte, drängen die Bürger des Kirchberg auf weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen.

 Anwohner der Straße Kirchberg betrachten am Ort des Unfalls ein abgefallenes Teil des verunglückten Smart.

Anwohner der Straße Kirchberg betrachten am Ort des Unfalls ein abgefallenes Teil des verunglückten Smart.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Dem Anwohner sitzt der Schreck noch in den Gliedern. „Springen musste ich nicht, aber einen Schritt zur Seite musste ich schon machen, sonst hätte mich der Smart wahrscheinlich touchiert“, erzählt er. Der Mann, der seinen Namen in der Zeitung nicht genannt wissen will, wurde unfreiwillig Zeuge des Unfalls in der Straße Kirchberg (unsere Redaktion berichtete): Ein Smart war wegen überhöhter Geschwindigkeit in dem Wohngebiet von der Fahrbahn abgekommen und in einen Vorgarten gekippt.

„Was soll eigentlich noch alles geschehen, bis die Verwaltung reagiert“, lautet nun der Tenor der Anwohner, die sich Dienstagabend an der Stelle versammelt haben, an der das Unglück geschah. Der Bewuchs im Vorgarten habe verhindert, dass der auf die Seite gekippte Smart noch in die Haustür des Eckgrundstücks weiter rutschte, glauben sie. „Die jungen Männer sind mehrmals, bevor der Fahrer die Kontrolle verloren hat, hier die Straße mit überhöhter Geschwindigkeit rauf und runter gefahren“, erzählt Christian Ritt, der für die BmU im Erkrather Rat sitzt, und bereits 2013 im Planungsausschuss Maßnahmen zur Geschwindigkeitseinhaltung in der viel frequentierten Straße gefordert hatte.

„Heute habe ich erneut eine Eingabe an den Vorsitzenden des PluV geschickt, die allerdings für die Juni-Sitzung zu spät ist und daher erst nach der Sommerpause im September verhandelt werden kann“, sagt der Ratsherr. Er nahm mit seiner Tochter ebenfalls an dem spontanen Ortstermin mit unserer Zeitung teil, und in ihrem Verlauf stießen immer mehr Anwohner dazu, um ihrem Unmut Luft zu machen.

Ritts Tochter, bewaffnet mit Block und Kamera, schreibt wie die anderen Kinder auch die Nummern derjenigen Autos auf, die zu schnell durch „ihre Straße“ fahren. „Wenn eine Nummer öfter vorkommt und wir wissen, wer das ist, sprechen wir den- oder diejenige an“, erläutert eine Mutter, deren beide Kinder auch gern auf und an der verkehrsberuhigen Straße spielen. Immer wieder seien auch Fahrzeuge von Paketzustellern, Essen-auf-Rädern-Lieferanten oder auch die Fahrzeuge der Müllabfuhr dabei. „Oft nehmen sie einfach den direkten Weg geradeaus, anstatt wie ausgeschildert den Weg um die in der Mitte der Straße angeordneten Parkbuchten zu nehmen“, erzählt Christian Ritt. „Und weiter oben, an den drei Blumenkübeln, die die Stadt 2018 nach dem Ortstermin mit dem Bürgermeister hat aufstellen lassen, haben einige die Linie raus. Einfach gerade hindurchfahren, ohne, wie vorgesehen, darum herum zu fahren, damit die beabsichtigte Geschwindigkeitsreduzierung greift“, ergänzt ein weiterer Anwohner, der gemeinsam mit einigen anderen von der Stadt die Aufgabe übernommen hat, sich um deren Pflege und Bepflanzung zu kümmern. Die Zusage habe er übrigens postwendend erhalten vom Grünflächenamt. Auf weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen warten die Anwohner hingegen noch immer.

Nun hoffen sie, dass aufgrund des jüngsten Ereignisses ihre Anregung Gehör findet, Schwellen auf die Fahrbahn zu montieren. Außerdem fordern sie einen Hinweis auf die „Spielstraße“: Hier gilt Schrittgeschwindigkeit – und das heißt vier bis sieben Stundenkilometer.

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