An(ge)dacht von Erkrather Pfarrer Gabriel Schäfer Hoffnung finden trotz Abschied

Die Novemberzeit wird oft mit Trauer verbunden. Pfarrer Gabriel Schäfer aus Hochdahl schlägt vor, auch Hoffnung damit zu verknüpfen.

Neuer Pfarrer Gabriel Schäfer in der Neanderkirche

Neuer Pfarrer Gabriel Schäfer in der Neanderkirche

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der November ist klassisch ein eher dunkler Monat. Die vorweihnachtliche Stimmung ist noch nicht eingezogen und normalerweise ist das Wetter trüb und grau. Morgens oft nebelig, Laub auf den Wegen, der erste Nachtfrost. Dieses Jahr ist das anders. Dennoch feiern wir evangelischen Christen am Wochenende den Ewigkeits-Sonntag, an dem wir der Verstorbenen des vergangenen Jahres gedenken – eine Kerze für sie im Gottesdienst entzünden – und auf das schauen was kommt, das Ewige Leben.

Aber was bleibt, wenn wir Abschied nehmen müssen von einem Menschen, den wir lieben? Ereignisse hinterlassen ihre Spuren an uns. Von außen gar nicht erkennbar sind unsere Herzen. Jedes davon könnte seine Geschichte erzählen: Wie es in jungen Jahren blank und hübsch war, oft vor Freude und Begeisterung gehüpft ist. Manchmal vor Aufregung ganz schnell geschlagen hat. Manchmal aber auch bei einem Abschied ganz schwer wurde.

Im Laufe eines Lebens haben unsere Herzen dann ihr ganz eigenes Aussehen bekommen: Manche sind noch ziemlich blank, haben ein paar Schrammen oder auch Dellen, vielleicht fehlt irgendwo ein Stückchen. Andere wurden oft gebrochen und sind wieder zusammengewachsen – aber doch nicht wieder die alten geworden.

Jesus hat uns gezeigt, dass Gott uns liebt und wie wir liebevoll miteinander umgehen können. Diese Liebe gipfelte darin, dass Jesus mit seinem Tod am Kreuz dem Tod die Macht genommen hat. Mit dem Tod ist nicht mehr alles vorbei – Gott ruft uns in sein ewiges Reich. Was genau uns dort erwartet, dazu sagt die Bibel wenig, fast nichts. Doch das, was sie sagt, macht uns Hoffnung: Dass unsere Herzen dort Ruhe finden werden. Dass sie dort wieder vereint sein werden mit Herzen, die schon vorausgegangen sind. Herzen, die sie auf Erden sehr vermisst haben – an deren Verlust sie zerbrochen sind. Dass unsere Herzen dort wieder heilen werden.

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