Feuerwehr entsorgt Chemikalien in Hochdahl Ätzende Stoffe – Polizei ermittelt

Erkrath · Noch Ordnungswidrigkeit oder schon Straftat? In beiden Fällen suchen die Behörden jetzt den Verursacher. Die Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet.

 Die Feuerwehr Erkrath wurde Dienstagmittag mit einem Großaufgebot zu einem Gefahrguteinsatz zur Straße "Am Stadtweiher" alarmiert.

Die Feuerwehr Erkrath wurde Dienstagmittag mit einem Großaufgebot zu einem Gefahrguteinsatz zur Straße "Am Stadtweiher" alarmiert.

Foto: Patrick Schüller

(arue) Wegen der ätzenden Substanz, die bei der Entrümpelung eines Hochhauses in Hochdahl auftauchte, hat die Polizei ihre Ermittlungen aufgenommen. Das sagt der Sprecher der Kreispolizei Mettmann, Ulrich Löhe, auf Anfrage unserer Redaktion. Die unbekannte Chemikalie hatte einen Flur des Wohnhauses, die Fahrstuhlkabine, Teile des Entrümpelungsgutes sowie den Lastwagen der Entrümpelungsfirma verunreinigt. Zwei Mitarbeiter des Unternehmens wurden verletzt, der Notarzt ließ sie zur Uniklinik Düsseldorf bringen.

Sechs Trupps der Feuerwehren Erkrath und Hilden sondierten die Lage und entfernten die Bodenfliesen im Flur. Bei brütender Hitze waren sie mit Chemikalienschutzanzügen und Atemschutz ausgerüstet. Zur Reinigung von Schadstoffen wurden weitere sieben Trupps unter Atemschutz eingesetzt. Alle kontaminierten Gegenstände wurden im sicher gestellten Lkw der Entrümpelungsfirma gelagert. Die Firma erhielt die Auflage, sie ordnungsgemäß zu entsorgen.

Im Einsatz waren auch die Feuerwehr Ratingen sowie der Ortsverein des DRK Erkrath, der die Einsatzkräfte mit gekühlten Getränken und Wassereis versorgte. Die Feuerwehr Haan stellte den Grundschutz sicher. Der Kreisbrandmeister unterstützte die Einsatzleitung.

Es ist nicht der erste Fall, bei dem in Hochdahl eine ätzende Substanz in Umlauf kam. Erst wenige Tage zuvor hatte ein Mann Buttersäure von seinem auf andere Balkone gekippt. In diesem Fall dauern die Ermittlungen noch an, berichtet Löhe. „Ein konkreter Tatverdacht konnte noch nicht verifiziert werden – die zuständige Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet.“ Über die Zahl der Fälle führe die Kreispolizei keine Statistik. Zur Frage, warum viele dieser Fälle ausgerechnet in Hochdahl passieren, wolle die Polizei keine Spekulationen anstellen.

(arue)
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