Erkrath Acrylglas-Schutz ist die Idee der Stunde

Erkrath · Eigentlich gehörten sie zu einem Karnevalswagen, der wegen Sturm nicht rollen konnte. Beim Rückbau des Gefährts hatten Erik Stockhausen und Lutz Kraft eine Idee: Die Scheiben können Kassierer vor Corona-Viren schützen.

 Lutz Kraft von LuMi-Event ist schon wieder auf dem Weg zum nächsten Kunden, um Plexiglasscheiben im Kassenbereich zu installieren.

Lutz Kraft von LuMi-Event ist schon wieder auf dem Weg zum nächsten Kunden, um Plexiglasscheiben im Kassenbereich zu installieren.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Wie durch das Corona-Virus aus einem Ton- und Lichttechniker mit eigener Firma jemand wird, der jetzt Acrylglas-Schutz für Kassierer in Lebensmittelmärkten anbietet, das erzählt die Geschichte von Lutz Kraft.

Den Inhaber der Firma Lumi Event kennen viele als Motor der Werbebande, einem Zusammenschluss der Erkrather Kaufleute und Dienstleister, die sich mit dem „Handwerkerkreis Erkrath“ zusammengeschlossen haben. Im Winterdorf, das im Advent in der Bahnstraße und unter der Markthalle aufgebaut war, konnte Kraft zeigen, was seine eigentliche Profession ist: Beleuchtung und Ton für Events aller Art.

„Zu meiner Kundschaft gehören Aussteller und Organisatoren von Messen und Veranstalter aller Arten von Events“, berichtet Kraft, der in seiner Heimatstadt Erkrath gut vernetzt ist. Etwa mit Erik Stockhausen, dem Inhaber der gleichnamigen Rewe-Märkte in Erkrath und Unterfeldhaus.

„Wir haben gemeinsam einen Karnevalswagen für den Umzug in Unterbach gebaut, der ja leider wegen Sturm ausgefallen ist. Beim Rückbau am Sonntag hat mich dann Erik Stockhausen angesprochen, dass er Verwendung für die Plexi-Glasscheiben gerne als Schutz für seine Kassierer hätte“, berichtet Kraft. Mit Marktleiter Normen Lingen und Detlef Güde, einem Mitarbeiter, sei dann die Idee für die Schutzschilde ausgetüftelt worden.

„Am Montag ging es mit der Montage direkt los. Dabei war uns die Funktionalität wichtiger als das Design“, sagt Lutz Kraft, und ergänzt: „Es war schon ein mulmiges Gefühl, in die Verkleidung an der ersten Kasse zu bohren, um den Schutz zu befestigen. Wir haben dann mit der Höhe noch ein wenig hin und her probiert, bis wir mit dem Ergebnis zufrieden waren.“  Nächste Stationen waren die Bären-Apotheke in Unterfeldhaus und die Düsseldorf Filiale von Apotheker Wolfgang Wittig, dem der erhöhte Schutz für seine Mitarbeiter sehr gelegen kam.

„Zum Glück haben wir einen guten Partner, Gustav Herrmann & Sohn aus Düsseldorf, über den wir die Kunststoffplatten nicht nur beziehen, sondern in dessen Betrieb wie sie auch gleich zuschneiden und kanten können“, sagt Kraft, dem sein Netzwerk auch hier zugute kommt. Bei Rewe ist er  schon mal gut gebucht: „Ich habe  unsere Schutzplatten schon in zwei Märkten in Düsseldorf montiert.“ Zumindest für den selbstständigen Unternehmer Lutz Kraft hat sich das Blatt also derzeit ein wenig zum Positiven gewendet: „Durch diesen Job habe ich wenigstens ein paar Einnahmen. Denn die gesamte Veranstaltungsbranche steht ja still und keiner kann absehen, wie lange das noch dauert“, sagt der Familienvater, dessen Frau zurzeit mit den beiden Söhnen zuhause ist.

„Ich bewundere sie dafür, wie sie die beiden Wirbelwinde beschäftigt. Sie hat meinen ganzen Respekt“, sagt er.

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