Erkrath Ab Montag ist der Südzugang des S-Bahnhofs Hochdahl gesperrt

Erkrath · Wer von der Hildener Straße auf den Bahnsteig kommen will, muss den beschrankten Bahnübergang nutzen. Bahn sieht keine Chance für Alternative.

 Die Stadt rät allen Bahnfahrern: Früher aufstehen und Wartezeiten vor der geschlossenen Schranke einkalkulieren.

Die Stadt rät allen Bahnfahrern: Früher aufstehen und Wartezeiten vor der geschlossenen Schranke einkalkulieren.

Foto: DJ

Ab kommenden Montag werden Bahnkunden, die am S-Bahnhof Hochdahl einsteigen, nicht mehr den südlichen Zugang von der Hildener Straße aus nutzen können, um auf den Bahnsteig zu gelangen. "Dann wird das südliche Portal gesperrt und mit den Arbeiten in diesem Bereich begonnen", teilt die Bahn auf Anfrage mit.

Wer rechtzeitig seinen Zug bekommen will, muss nun fünf Monate lang früh aufstehen, da er im schlimmsten Fall bis zu 20 Minuten Wartezeit an der geschlossenen Schranke einkalkulieren muss, um über den Bahnübergang zur nördlichen Treppe zu gelangen. "Bei geschlossener Schranke ist der Zugang von der Hildener Straße zum S-Bahnhof nicht möglich", betont die Stadt Erkrath vorsorglich. Der Wunsch der Politik, vorübergehend bis zum Fertigstellen der Rampe im November eine provisorische Treppe aufzubauen, kann von der Bahn nicht erfüllt werden.

"Eine Treppenanlage müsste wegen der geringen Bahnsteigbreite an die Stirnseite herangeführt werden. Durch die Oberleitung wäre eine provisorische Treppe mit einer Höhe von mindestens sechs Metern notwendig. Der mehrteilige Treppenlauf würde darüber hinaus bei der westlichen Anordnung im Bereich des bestehenden Bahnübergangs liegen. Dies ist nicht zugelassen", erklärt ein Bahnsprecher auf Anfrage.

An der östlichen Stirnseite des Bahnsteigs stehe ein Oberleitungsmast im Weg, der nicht ohne sehr kostenintensiven Aufwand und nur mit Berücksichtigung der gesamten Oberleitung umgesetzt werden könne. Zusätzlich wären hierfür auch lange Wege über den gesamten Bahnsteig und die Ziegeleistraße entstanden, so die Bahn weiter. Die Verwaltung der Stadt Erkrath empfiehlt für die kommenden Monate unter Umständen auf den S-Bahn-Haltepunkt Millrath auszuweichen.

Zweifelsohne hat sich der Bahnhof Hochdahl mittlerweile zum "Problembahnhof" entwickelt. Begonnen hat alles damit, dass Modernisierung und behindertengerechter Ausbau des Bahnhofs kurzfristig vor zwei Jahren verschoben werden mussten, weil Fachleute festgestellt hatten, dass die Bahnsteige 20 Zentimeter zu hoch für die neuen S-Bahnen sind, die jetzt eingesetzt werden. Damit verzögerte sich auch der Bau einer dringend notwendigen Rampe. Dennoch sollte die Schranke am Bahnübergang Hochdahl vorzeitig geschlossen werden. Mit vereinten Kräften schafften Rat und Verwaltung es schließlich, den schienengleichen Bahnübergang an der Hildener Straße für Fußgänger geöffnet zu halten, bis die Personenunterführung am S-Bahnhaltepunkt auch für mobilitätseingeschränkte Personen von Süden her erreichbar ist. Menschen im Rollstuhl, mit Rollator oder Kinderwagen hätten sonst ein Umweg von mehreren hundert Metern in Kauf nehmen müssen. Schließlich ließ sich Bahn sogar dazu bewegen, die Rampe schon vor der Komplett-Sanierung des Bahnhofs zu bauen. Ursprünglich sollte sie erst 2016 gebaut werden.

(RP)
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