Video

Zwischen Braunkohle und Barrikaden: Worum geht es in Lützerath?

Lützerath ist umkämpft. Klimaaktivisten besetzen seit langer Zeit den kleinen Ortsteil von Erkelenz Lützerath. Das Dorf liegt direkt am Braunkohletagebau Garzweiler vom Energiekonzern RWE. Ursprünglich hatte die schwarz-grüne NRW-Landesregierung mit RWE einen Kohleausstieg bis 2030 (statt 2038) vereinbart. Außerdem sollten bis dahin statt der 280 Millionen Tonnen Kohle unter den restlichen Dörfern nur noch 140 Millionen Tonnen Kohle abgebaut werden. Dafür sollten fünf Dörfer um Garzweiler herum erhalten bleiben. Lützerath sollte jedoch für die Kohle weichen dürfen. Nun begründen RWE und die Landesregierung aus CDU und Grünen den erhöhten Kohlebedarf mit der unsicheren Energieversorgung durch den Ukraine-Krieg. Um zu belegen, ob die Kohle wirklich gebraucht wird, haben sowohl Klimaaktivisten als auch Landesregierung Gutachten in Auftrag gegeben. Das der Landesregierung zeigt auf, dass zur Energieversorgung bis 2030 noch 187 bis 238 Millionen Tonnen Braunkohle aus dem Tagebau Garzweiler einschließlich Lützerath benötigt werden. Das der Klimaschützer besagt, die Kohle aus den bisher bestehenden Tagebauen würde ausreichen. Lützerath werde nicht gebraucht. Der Kreis Heinsberg erklärte den Aufenthalt in Lützerath für verboten. Auf dieser Basis kann nun die Räumung durch die Polizei erfolgen. Mehr als 1000 Beamte sollen dafür täglich eingesetzt werden. Seit dem 10. Januar 2023 versucht die Polizei die Camps und das Dorf zu räumen. Die Klimaaktivisten verteidigen sich u.a. mit Barrikaden, Tripods, Menschenketten und Bengalos. Im Internet kursieren Videos, die wildes Gedränge und Beschimpfungen zeigen. Das Redaktionsnetzwerk berichtete am 11. Januar 2023 von mehreren Verletzten auf Seiten der Polizei und der Aktivisten.

Meistgesehen
Videos aus dem Ressort