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Erkelenz Zukunftsoption für Johanniter-Kita

Erkelenz · Eine erste politische Hürde hat ein Vorschlag der Stadt Erkelenz genommen, der die Zukunft der Kindertagesstätte am Karolingerring in Trägerschaft der Johanniter-Unfallhilfe sichern soll.

300.000 Euro, so hat es die Johanniter-Unfallhilfe der Stadt Erkelenz mitgeteilt, muss sie in ihren Kindergarten am Karolingerring investieren, um Baumängel zu beseitigen. Daran soll sich die Kommune mit 50.000 Euro beteiligen, um den Fortbestand der Kindertagesstätte in Trägerschaft der Johanniter-Unfallhilfe zu sichern. Auch soll zu diesem Zweck in Zukunft der Trägeranteil an den Kosten in Höhe von jährlich 15.000 Euro vollständig von der Stadt übernommen werden. Darauf hat sich der Jugendhilfeausschuss am Dienstagabend einstimmig verständigt.

Im Mai 2015 hatte die Johanniter-Unfallhilfe, Regionalverband Aachen-Düren-Heinsberg, die Trägerschaft des Kindergartens am Karolingerring, der auf einem städtischen Grundstück mit einer Erbpachtregelung erbaut wurde, mit Wirkung zum 31. Juli 2016 gekündigt. Das hatten die Johanniter mit besonders hohen Instandhaltungskosten für die Gebäudesanierung begründet, die aus dem Betrieb der Einrichtung nicht zu erwirtschaften seien. Finde sich hierfür eine Lösung, hatte es geheißen, könnten sie sich allerdings die Fortführung der Einrichtung vorstellen. Über mögliche Lösungsvorschläge war im Dezember 2015 im nichtöffentlichen Teil des Jugendhilfeausschusses beraten worden. Jetzt stand das Thema im Ausschuss auf der Tagesordnung des öffentlichen Teils.

"Wir sind jetzt hoffentlich einer Lösung nahe", sagte Dr. Hans-Heiner Gotzen, der Erste Beigeordnete der Stadt. Die Gespräche mit der Johanniter-Unfallhilfe seien "im Interesse der Kinder, Mitarbeiter und Eltern verlaufen". Die Stadt Erkelenz erkläre sich bereit, 50.000 Euro zur Sanierung beizusteuern. Gegen den Nachweis der fachgerechten Durchführung, verstehe sich. Und Gotzen betonte: "Der Träger bringt sich bei den erwarteten Kosten von mehr als 300.000 Euro sehr deutlich ein." Zu sanieren seien die gartenseitige Fassade der Einrichtung, die derzeit abgestützt werde, und das Dach.

Um die Trägerschaft der Johanniter-Unfallhilfe "und die gute, wertvolle pädagogische Arbeit zu erhalten", sei die Stadt ferner gewillt, den noch verbliebenen zweiprozentigen Trägeranteil an den Kosten zu übernehmen: "Wir sprechen hier von rund 15.000 Euro im Jahr."

Beiden Zuschüssen stimmte der Jugendhilfeausschuss zu. Noch befragt werden müssen der Hauptausschuss und der Stadtrat. Danach kann die Stadtverwaltung darüber einen Vertrag mit der Johanniter-Unfallhilfe, Regionalverband Aachen-Düren-Heinsberg, schließen. Baubeginn könnte im Mai sein, teilte Gotzen die Planung der Johanniter mit. Zu rechnen sei mit drei Monaten: "In der Zeit werden nicht alle Kinder in der Kita betreut werden können. Wir befinden uns derzeit bei einer Lösungssuche in städtischen Liegenschaften."

Begrüßt wurden die zwischen der Stadtverwaltung und der Johanniter-Unfallhilfe erarbeiteten Vorschläge, um deren Trägerschaft zu erhalten, vonseiten der Politik. Geäußert wurde aber auch Kritik. "Die Verhandlungen waren nicht ganz leicht", fasste der Ausschussvorsitzende Michael Kutz (CDU) zusammen, "umso erfreulicher, dass eine Lösung gefunden werden konnte." Und Marwin Altmann, ebenfalls CDU, erklärte: "Ich bin froh, dass es eine Lösung gibt, aber der Träger hat es in der Vergangenheit versäumt, sich der baulichen Situation zuzuwenden. Es ist ärgerlich, dass es diese Situation gegeben hat."

(spe)
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