Heinsberg Zieht Sexualtäter weg?

Heinsberg · Der bei seinem Bruder in Heinsberg-Randerath lebende Sexualstraftäter Karl D. plant angeblich seinen Umzug nach Aachen. Der Bruder des 59-Jährigen, Helmut D., soll dies bereits mehrfach geäußert haben. In Randerath wird Karl D., der drei Mädchen brutal vergewaltigt hat, derzeit rund um die Uhr von Polizisten observiert.

 Heinsberger bei einer Mahnwache gegen den Sexualtäter.

Heinsberger bei einer Mahnwache gegen den Sexualtäter.

Foto: Günter Jungmann

Gestern wurde bekannt, dass die Familie D. gegen die Polizeiüberwachung und gegen eine tägliche Demonstration von Bürgern in Randerath Klage einreichen will. Landrat Stephan Pusch hatte die Überwachung angeordnet, als der Mann nach seiner Haftentlassung im März zu seinem Bruder nach Randerath gezogen war. Gutachten bescheinigen Karl D. eine hohe Rückfallwahrscheinlichkeit. Doch der Bundesgerichtshof lehnte eine nachträgliche Sicherungsverwahrung ab.

Vor dem Haus in Randerath trifft sich seit rund zehn Monaten täglich eine kleine Gruppe von Demonstranten. Helmut D. soll den Polizisten, die seinen Bruder pausenlos überwachen, bereits mehrfach gesagt haben, dass sein Bruder demnächst nach Aachen umziehen will und "die ganze Sache dann hier vorbei ist".

Landrat Stephan Pusch bestätigt dies. Allerdings sei ihm unverständlich, dass Helmut D. diese Pläne bereits in die Öffentlichkeit trage. Schon vor Weihnachten habe es im Kreishaus ein Treffen mit dem Petitionsausschuss des Landtags gegeben, an dem auch Helmut D. und dessen Frau teilgenommen hätten. Dabei habe Helmut D. über die Umzugspläne seines Bruders berichtet. Pusch habe ihm geraten, dieses Vorhaben nicht bekannt werden zu lassen. Diesen Rat habe Helmut D. anscheinend nicht befolgt.

Mit einem Umzug, so Pusch, würde zwar ein Sicherheitsproblem in Randerath gelöst, das generelle Problem mit dem möglicherweise rückfallgefährdeten Straftäter werde damit aber nur in eine andere Stadt verschoben.

(RP)
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