Erkelenz/Kreis Heinsberg Wutpunkte.de: unterschiedliche Reaktionen

Erkelenz/Kreis Heinsberg · Sehr unterschiedliche Reaktionen gibt es von offizieller Seite zum neuen Internetportal , auf dem Internetnutzer seit Anfang August sogenannte Wutpunkte auf einer virtuellen Landkarte eintragen können – Stellen, an denen sie etwas stört. Während die Städte Hückelhoven und Wassenberg relativ wenig Wutpunkte aufweisen, sieht das in Erkelenz und Wegberg anders aus.

 Am und im Wegberger Grenzlandring gibt es etliche Wutpunkte. Die orangefarbenen Autos stehen für Ärger im Straßenverkehr, grüne Männchen für Müll. Die blauen Kreise markieren User-Kommentare. screenshot: www.wutpunkte.de

Am und im Wegberger Grenzlandring gibt es etliche Wutpunkte. Die orangefarbenen Autos stehen für Ärger im Straßenverkehr, grüne Männchen für Müll. Die blauen Kreise markieren User-Kommentare. screenshot: www.wutpunkte.de

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Sehr unterschiedliche Reaktionen gibt es von offizieller Seite zum neuen Internetportal www.wutpunkte.de, auf dem Internetnutzer seit Anfang August sogenannte Wutpunkte auf einer virtuellen Landkarte eintragen können — Stellen, an denen sie etwas stört. Während die Städte Hückelhoven und Wassenberg relativ wenig Wutpunkte aufweisen, sieht das in Erkelenz und Wegberg anders aus.

Daher fragte die RP in den dortigen Verwaltungen einmal nach. Positiv bewertet die neue Homepage Ulrich Schulz, Leiter Bürgerservice und Sicherheit in Wegberg: "Das Portal ist ein guter Filter, ein guter Indikator. Bürgerbeschwerden spiegeln in der Regel ja Einzelbefindlichkeiten wider — dieses Portal bündelt die Beschwerden, zeigt die Stellen, über die sich viele Bürger ärgern." Für Beschwerden beim fließenden Verkehr sei zwar die Polizei zuständig, beim ruhenden Verkehr aber sein Amt. "Wir haben auch schon direkt auf einige Wutpunkte reagiert", sagt Schulz — und nennt ein Beispiel: "Wir haben auf der Bahnhofstraße ein Tempo-30-Schild umgestellt, damit es wie gewünscht besser sichtbar ist."

Weniger erbaut von wutpunkte.de ist Dr. Hans-Heiner Gotzen, Erster Beigeordneter der Stadt Erkelenz: "Ich sehe dieses Portal eher kritisch. Für uns besteht kein Anlass, da regelmäßig reinzuschauen. Schließlich haben wir eine eigene Beschwerdestelle, an die sich die Bürger wenden können — und die ist auch ständig erreichbar." Offiziell habe die Stadt auch niemand über das neue Portal informiert. "Wir werden diese Plattform daher auch nicht aktiv auswerten", bekräftigt Gotzen.

"Eine sehr interessante Page"

Selbiges werde die Polizei dagegen tun, erklärte auf Nachfrage Polizeisprecher Karl-Heinz Frenken. "Das ist eine sehr interessante Page, die wir von unserer Seite her auch nutzen werden. Wir sind schließlich auf Informationen der Bürger angewiesen, wo wir beispielsweise einmal Geschwindigkeitsmessungen vornehmen sollten. Dafür ist dieses Internetportal nun eine weitere Info-Quelle."

Die Internetseite haben drei Viersener Studenten gegründet — als Reaktion auf den zweiten Blitz-Marathon in NRW im Juli, bei dem Innenminister Ralf Jäger das Wort "Wutpunkte" geprägt hatte. Dabei waren die Bürger zuvor aufgerufen worden, der Polizei derartige Stellen zu melden. Bei wutpunkte.de gibt es jedoch nicht nur die Kategorie Straßenverkehr — ebenso die Kategorien Müll und Lärm.

(RP/ac)
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