Erkelenz Wundersame Vehikel auf der Maar

Erkelenz · Fünf Wasservehikel zum Thema "Wunder der Technik" ließen die Bellinghovener beim Sommerfest zu Wasser.

 Wieder konnten die jungen Damen der Bellinghovener Karnevalsgesellschaft siegen, diesmal mit ihrer "Apollo-5-Rakete" (rechts). Das "Iphone"-Boot (links) sollte 2015 mit einer Schönwetter-App wiederkommen.

Wieder konnten die jungen Damen der Bellinghovener Karnevalsgesellschaft siegen, diesmal mit ihrer "Apollo-5-Rakete" (rechts). Das "Iphone"-Boot (links) sollte 2015 mit einer Schönwetter-App wiederkommen.

Foto: Jürgen Laaser

Selbst Steve Jobs höchstpersönlich hätte sich wohl gewundert. Ein "Iphone" mit Schwimmfunktion? Knapp drei Meter hoch, viereckig und mit einem App-Menü auf dem Papp-Display ausgestattet, schipperte ein überdimensional großes Smartphone der "Iphone"-Generation über das Wasser der Bellinghovener Maar. Ein Bild, das sich nur einmal im Jahr bietet, nämlich dann, wenn in Bellinghoven das große Sommerfest gefeiert und dabei zum traditionellen Wasservehikelrennen gebeten wird. Bestens passte diese Idee des Bellinghovener Böllerclubs zum Thema "Wunder der Technik".

Mit ihrer Mittelinsel, auf der eine Trauerweide steht und majestätischer Blickfang ist, sobald man den Ortskern betritt, ist das stehende Gewässer Mittelpunkt eines jeden Sommerfestes. So auch gestern, als fünf kuriose Vehikel zu Wasser gelassen wurden und beim 31. Wasservehikelrennen um die Wette glitten.

Schön? Kreativ? Schwimmtauglich? Das galt es zu bewerten und traf laut der Jury ganz besonders auf das "Glasfaserschaufelfahrrad" von Familie Theißen zu. "Unsere Glasfaserleitung wird umweltfreundlich angetrieben und läuft gerade auf Nudeln und Rösken-Mittagessen", sagten Alexander und Yvonne Theißen augenzwinkernd. Zwar reichte es beim Rennen auf dem Wasser am Ende nur für den vorletzten Platz, doch schön anzusehen war die Fahrradkonstruktion mit Regentonnen und Schaufelrad allemal.

Im Geheimen haben die fünf Gruppen ihre ausgefallenen Vehikel gebaut. Die Truppe "Ü 50 vom Kreuzherrenpfad" um Johannes Maus hatte den Bellinghovener Kappellenturm nachgebaut und daran gleich einen Appell geknüpft. "Es geht um die Uhr, wir warten schon sehnsüchtig auf eine echte Turmuhr", sagte Maus.

Als besonders schwimmtauglich erwies sich im Rennen auf der Maar das Vehikel der Karnevalsgesellschaft. Die fünf Mädchen aus der BKG thematisierten mit ihrer "Apollo-5-Rakete" die erste Mondlandung. Ihren Rennsieg feierten sie herbstlicher Temperaturen zum Trotz mit einer Schwimmrunde in der Maar. "Zwei Jahre, nachdem Kolumbus Amerika entdeckt hat, wurde unsere Maar erstmals urkundlich erwähnt", sagte Hubert Rütten vom Organisatorenteam. "Sie ist das Herzstück des Dorfes." Seit fast drei Jahrzehnten hilft er mit beim Organisieren des Sommerfestes, das immer Magnet für einige Hundert Besucher ist.

Eher puristisch kam sein Vehikel daher, das er mit Björn Ammernik erst zwei Stunden vor Rennstart fertiggestellt hatte: ein Floß mit Glühbirne. Ganz anders als das "Iphone", das im nächsten Jahr bestens ausgestattet wiederkommen dürfte - dann aber exklusiv mit einer Schönwetter-App.

(jessi)
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