Erkelenz Wieder Wolf im Raum Erkelenz gesichtet?

Erkelenz · Bernd Bäumer (Nabu) hat ein Tier in den Feldern zwischen Lentholt und Rath-Anhoven beobachtet.

 War es tatsächlich ein Wolf, der bei Erkelenz und im Raum Niederkrüchten/Brüggen gesehen wurde?

War es tatsächlich ein Wolf, der bei Erkelenz und im Raum Niederkrüchten/Brüggen gesehen wurde?

Foto: WILLENBERG (ARCHIV)

Erneut ist im Erkelenzer Land von einer Wolfssichtung berichtet worden. Bei einer Autofahrt fiel dem Nabu-Ornithologen Bernd Bäumer am Samstag, 24. Februar, ein Tier auf, in dem er einen Wolf erkannt haben will. Er fotografierte ihn um 7.53 Uhr, wie er auf dem Feld an einer Hecke am jüdischen Friedhof auf Lentholt zulief. Aufgeregt verfolgte er das Tier mit seinem Wagen, sah, wie es am alten Sportplatz Schwanenberg vorbei in Richtung Oerath lief, dann zwischen Oerath und Grambusch nach Rath-Anhoven. Dort machte das Tier eine Kehrtwende zurück in Richtung Oerath.

"Mit dem Fernglas habe ich ihn gut beobachten können", berichtete Bäumer am Donnerstag in der Redaktion und zeigte ein kurzes Video auf seinem Handy, das allerdings aus großer Entfernung aufgenommen wurde: Ein Tier läuft mit hohem Tempo vor der Kulisse von Lentholt. Auch eine Frau mit Hund will aus bis zu 200 Metern Entfernung einen Wolf gesehen haben. Als er einem Biologen in der Biologischen Station Krickenbecker Seen von seinem Erlebnis erzählte, habe der von einer Sichtung am gleichen Tag gegen 10 Uhr zwischen Brüggen und Niederkrüchten berichtet.

Beweise für das Durchziehen eines wilden Wolfes in Form von genetischem Material stehen - wie unlängst in Brachelen - auch in diesem Fall aus. Fest steht, dass am vergangenen Sonntag in Belgisch Limburg nahe Maaseik ein echter Wolf bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Passanten fanden den Kadaver, ein rund 60 Kilo schwerer Rüde, am Straßenrand nahe Opoeteren - der erste sichere Beweis für den Besuch eines wilden Wolfes im Nordosten Belgiens. Für den Wolfsexperten Jan Loos von der Vereinigung "Welkom Wolf" ist die Chance groß, dass der Wolf aus Deutschland kam.

Zwischen Venlo und Roermond waren zuvor zwölf Schafe und Lämmer gerissen worden. Aus GPS-Daten des Senderhalsbandes einer Wölfin schlossen Wissenschaftler: Die scheue Naya war nicht in der Nähe. Die von der TU Dresden besenderte zweijährige Wölfin ist 700 Kilometer von Mecklenburg-Vorpommern nach Belgien gewandert, zuletzt durch die Nationalparks Maasduinen und Groote Peel. Sie soll sich noch in flandrischen Wäldern aufhalten.

Biologen glauben, dass mehrere Wölfe jetzt in der Paarungszeit im Grenzraum unterwegs sind. Nach Angaben des Instituts für Natur- und Waldforschung (Brüssel) soll der tote Wolf nach einer Autopsie ausgestopft werden, um ihn der Nachwelt zu erhalten. Knochen wurden ins Königlich Belgische Institut für Naturwissenschaften (KBIN) in Brüssel gebracht. Der erste Wolf nach über 150 Jahren wird als "historisches Ereignis" gesehen, wie belgische Medien berichten.

(gala)
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