Erkelenz Wer trägt das Pfarrzentrum?

Erkelenz · Was nach dem 30. Juni mit dem Gerderather Pfarrzentrum passiert, bleibt offen. Stadt und GdG St. Thomas Morus haben sich zwar über eine Übernahme geeinigt. Der Vertragsentwurf gefällt nun aber dem Bistum nicht.

Allmählich wird die Zeit knapp: Am 30. Juni stellt die für das Gerderather Pfarrzentrum noch zuständige Erkelenzer GdG St. Thomas Morus ihre finanziellen Zuwendungen für das Gebäude ein – was schon lange klar ist. Denn die Gemeinschaft der Gemeinden kann sich den Unterhalt des Gebäudes nicht mehr leisten. Gerade einmal noch 33 000 Euro betragen laut Pfarrer Werner Rombach die jährlichen Zuweisungen des Bistums für die zur Gemeinschaft der Gemeinden St. Thomas Morus gehörende Gerderather Pfarrei St. Christophorus – allein der Unterhalt des Pfarrzentrums schlägt aber mit 30 000 Euro zu Buche. Insgesamt betragen die Ausgaben der Gemeinde 60 000 Euro.

Bereitschaft signalisiert

Schon seit längerer Zeit ist geplant, dass die Stadt Erkelenz ab 1. Juli als neuer Träger des Pfarrzentrums in die Bresche springt. Das wird nämlich nicht nur von kirchlichen Einrichtungen genutzt, sondern besonders häuftig von den Gerderather Vereinen. "Bis auf wenige Anlässe reicht uns selbst ohnehin das kleinere Jugendheim", hatte Pfarrer Rombach dazu seinerzeit versichert. Die Stadt hatte schon früh Bereitschaft signalisiert, zwar nicht als Eigentümer, aber per Nutzungsvertrag das Gebäude zu übernehmen – unter einer Bedingung: Der hauptamtliche Hausmeister, den die Pfarre für das Zentrum beschäftigt, könne nicht übernommen werden. Dieses Problem wurde in der Zwischenzeit geklärt; arbeitsgerichtlich haben sich die GdG St. Thomas Morus und der Hausmeister auf einen Vergleich geeinigt.

In trockenen Tüchern ist die Übernahme der Trägerschaft seitens der Stadt aber immer noch nicht. "Die Sache hat sich verkompliziert", räumte gestern auf RP-Nachfrage Dr. Hans-Heiner Gotzen ein, der Erste Beigeordnete der Stadt Erkelenz. Mit der GdG St. Thomas Morus sei man sich zwar über alle Rahmenbedingungen einig geworden und habe auch einen entsprechenden Vertrag entworfen. Doch genau mit diesem sei das Generalvikariat des Bistums in Aachen als übergeordnete Stelle nicht einverstanden.

"Das Bistum wünscht einen weit umfangreicheren Vertrag, als wir ihn mit der GdG vorgesehen hatten", sagte Gotzen. Knackpunkte seien weniger finanzielle als vielmehr rechtliche Fragen, die noch geklärt werden müssten.

Dass die Zeit drängt, ist dem Ersten Beigeordneten bewusst. "Den 30. Juni haben wir natürlich vor Augen. Es wäre daher sehr wünschenswert, wenn wir rasch eine Lösung finden. In die Sache muss dringend Bewegung rein." Das nächste Gespräch mit dem Generalvikariat gebe es kommenden Montag, sagte Gotzen.

(RP)
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