Erkelenz Wer sind die Schnellsten mit Krankenbett?

Erkelenz · Jux-Idee der Dorfgemeinschaft: Das erste Hetzerather "Bettenrennen" sorgte als herausfordernde Mischung aus Kondition, Koordination und Teamgeist für Furore und viel gute Laune.

 Die "Grazy Uschis" beim Betterennen, angefeuert von vielen Schaulustigen am Straßenrand.

Die "Grazy Uschis" beim Betterennen, angefeuert von vielen Schaulustigen am Straßenrand.

Foto: Jürgen Laaser

Ein Streckenposten mit gelber Warnweste steht auf dem Bürgersteig, ein Funkgerät in der Hand, und schaut mit einigen Zuschauern gebannt die Straße hinauf. Dieses Mal werden jedoch keine Radrennfahrer erwartet - stattdessen sausen vier Läufer mit einem Krankenhausbett vorbei.

Skurril? Vielleicht. Spaßig? Das auf jeden Fall - da sind sich alle Beteiligten einig. Das "Bettenrennen" verwandelte die Straßen von Hetzerath am Samstag in einen Eventschauplatz, der bei bestem Wetter von guter Musik, Jux und dem freundschaftlichen Wettkampf geprägt war.

Die Grundidee zu dieser "etwas anderen" Veranstaltung ist rund ein Jahr alt und kam einem Mitglied der Hetzerather Dorfgemeinschaft beim Urlaub in den Niederlanden - dort wurde er Augenzeuge des witzigen Treibens und machte sich in den heimischen Gefilden mit seinen Kollegen voller Tatendrang an die Planung.

Im Rahmen der Hetzerather "Zukunftswerkstatt" für das Dorfgeschehen wurde das Bettenrennen freudig begrüßt, und auch am Renntag selbst war die Begeisterung unter Teilnehmern und Publikum groß. Die "Rennfahrzeuge", ausgemusterte Krankenhausbetten, wurden vom Erkelenzer Hermann-Josef-Krankenhaus gestellt.

Die Regeln sind recht simpel: Eine Mannschaft besteht aus fünf Mitstreitern, davon vier "Läufer", die das Bett in Bewegung bringen, und einem "Bettenschläfer", der nicht nur das Voranbringen des fremdartigen Gefährts erschwert, sondern auch verhindert, dass die Betten in Kurven allzu leicht umkippen. Startpunkt für die Teams war vor der Mehrzweckhalle, von dort aus ging es bis zur Kirche und nach einer Kehrtwende wieder zurück.

Nach dem anstrengenden Lauf wartete auf die Teams an der Ziellinie die nächste Herausforderung: Ein Geschicklichkeitsspiel, dass eine ruhige Hand erfordert und nach dem Lauf einige Nerven kosten kann. Anhand von fünf Leinen mussten die Teammitglieder einen Steigbügel "bedienen", mit dem sie aus vier Klötzchen einen Turm bauen sollten.

Eine zusätzliche Schwierigkeit bestand in den Markierungen, die auf den Klötzchen angebracht waren, und bei dem Turm nur auf einer Seite zu sehen sein durften. Erst nach der Komplettierung des Turms wurde die Zeit gestoppt - so konnten selbst die schnellsten Läufer Zeit verlieren, wenn sie beim Turmbau zu kämpfen hatten.

Insgesamt traten am Samstag sieben Mannschaften gegeneinander an. Zuallererst mussten die "Bettenschläfer" ran: Mit ihrer Leistung bei einem Schubkarren-Parkour entschieden sie über die Startpositionen ihrer Mannschaften. Anschließend fand der erste Qualifikationsdurchgang statt, auf den nach Wunsch bis zu zwei weitere Läufe vor dem Halbfinale und dem Finale folgen konnten.

Die erste Mannschaft der "Hetzerather Karnevalsfreunde", die im ersten Lauf die Topzeit von drei Minuten und 23 Sekunden bot, lehnte sich vorerst zurück, während andere Teams ihre Zeiten aufpolierten - so verbesserten sich beispielsweise die "Crazy Uschis" im zweiten Qualifikationslauf von 4:43 auf 3:56.

Rainer Rogowsky, der das Spektakel moderierte, freute sich über die gemeinsame erfolgreiche Organisation innerhalb der Dorfgemeinschaft. Viele waren an den Verpflegungsständen im Einsatz und acht Freiwillige sorgten als Streckenposten für die Sicherheit und Fairness.

Nach einigen Anfragen von außerhalb gibt es auch schon Ideen für eine Weiterführung dieses neuen Events, doch der Spaß für Jedermann soll dabei stets im Vordergrund stehen.

(kasc)
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