Weitere Unterschriften für neue Innenstadt-Bäume Mit neuen Innenstadt-Bäumen warten

Erkelenz · Der Grünen-Antrag, Ersatz für gefällte Bäume an der Kölner Straße und am Alten Rathaus zu pflanzen, bekam im Umweltausschuss nicht genug Zustimmung. Die Mehrheit will das Thema aber ins Innenstadtkonzept aufnehmen.

 Zum Alten Rathaus und dem Erkelenzer Markt gehörten immer Linden, wie dieses Foto aus dem Stadtarchiv belegt.

Zum Alten Rathaus und dem Erkelenzer Markt gehörten immer Linden, wie dieses Foto aus dem Stadtarchiv belegt.

Foto: Stadtarchiv Erkelenz 15A_1_S.7

Weitere 500 Unterschriften sind der Stadt Erkelenz überreicht worden. Bürger haben damit die Initiative verstärkt, um Nachpflanzungen für die an der Kölner Straße und vor dem Alten Rathaus gefällten Bäume zu erreichen. Hans-Heiner Gotzen, Erster Beigeordneter der Stadt, nahm die Unterschriftenliste vor der Sitzung des Umweltausschusses entgegen, in dem einen Grünen-Antrag zum selben Thema auf der Tagesordnung stand. Bürgermeister Peter Jansen hatte bereits im Juli eine Liste mit 1896 Unterschriften überreicht bekommen.

„Wir haben über 500 Unterschriften nachgereicht – uns zeigt das, dass die Bürger sehr viel Wert auf Bäume in der Erkelenzer Innenstadt legen“, erklärte Grünen-Politikerin Angelika Göhl im Umweltausschuss und stellte fest: „Wir sind enttäuscht darüber, dass von der Stadtverwaltung vorgeschlagen wird unserem Antrag nicht zu folgen.“

Ausführlich hatte Stefan Heinrichs, der Leiter des Grünflächenamtes, für den Ausschuss eine Begründung vorbereitet, weshalb die Bäume gefällt wurden, warum die bisherigen Standorte am Alten Rathaus und an der Kölner Straße derzeit nicht neu bepflanzt werden und wieso sich manche Bäume heute nicht mehr als Straßenbäume eignen. Auch hatte er die Bemühungen der Stadt Erkelenz beschrieben, bei Fällungen stets für Ersatz zu sorgen. Aber: „In innerstädtischen Lagen mit heterogenen, vielfach verdichteten und konfliktreichen Ver- und Entsorgungsleitungen, entwickeln sich derartige Forderungen oftmals allerdings zu Problemen.“ Hinzu kommt für die Kölner Straße, darauf wies der Technische Beigeordnete Ansgar Lurweg noch einmal hin, dass diese in absehbarer Zeit saniert werden soll. Dort jetzt neue Bäume zu setzen, mache vor diesem Hintergrund keinen Sinn.

„Wir sprechen uns gar nicht gegen Bäume aus“, erklärte Hans-Heiner Gotzen. Er könne den Konflikt auch nicht erkennen, den die Grünen-Fraktion in ihrem Antrag formuliert habe. Hierbei handele es sich nur um einen „scheinbaren Konflikt. Wir haben seit Jahrzehnten Erkelenz zu einer grünen Stadt entwickelt, denken Sie nur einmal an die Wohngebiete oder unsere Grünzüge.“ Ihn bestärkte Klaus Steingießer (CDU), der daran erinnerte, dass Erkelenz in den vergangenen Jahren stets mehr Bäume gepflanzt als gefällt hat. Aber auch er bestätigte, dass auf den Erhalt von Linden rund um das Alte Rathaus geachtet werden muss: „Sie gehören einfach dazu.“

Für die Grünen sei es „merkwürdig“, wenn Gotzen über einen „Scheinkonflikt spricht – das widerlegt allein schon die hohe Anzahl von Unterschriften“, erklärte Anna Maria Schroer. Es stehe auch außer Frage, dass Erkelenz viel Grün in den Neubaugebieten schaffe: „Uns geht es aber um die Innenstadt, in der Bäume gefällt wurden und nachgepflanzt werden müssen.“ Es müsse doch möglich sein, die ordentliche Erkelenzer Aufenthaltsqualität aufrecht zu erhalten.

Das wird auch geschehen, versicherten sowohl die Stadtverwaltung als auch jene Fraktionen, die den Antrag der Grünen letztlich mehrheitlich ablehnten. „Wir wollen ein Innenstadtkonzept erarbeitet, das Ende 2019 zu einem vernünftigen Abschluss gebracht werden soll. Und darin sollen auch die Aufenthaltsqualität und das Grün betrachtet werden. Von allen habe ich in den bisherigen Diskussionen gehört, dass sie sehr an einer guten Lösung interessiert sind“, wies Steingießer den von der Mehrheit getragenen Weg: „Dabei werden wir uns auch wegen der Linden am Alten Rathaus zusammensetzen – so lange aber sollten wir uns gedulden.“

Abschließend beraten wird der Grünen-Antrag noch im Stadtrat.

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