Erkelenz Weihnachten mit Sonnenbrand

Erkelenz · Die Weihnachtszeit ist da – und die ist für mich dieses Mal ziemlich ungewöhnlich. Zwar gehört das Krippenbauen hier genauso dazu wie in Deutschland und der (Kunst)Schnee rieselt auch hier über die geschmückten Weihnachtsbäume, jedoch hindert mich momentan noch mein Sonnenbrand daran, so richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen. Weihnachten muss doch kalt sein!

 Jakob Funke macht ein Freiwilliges Soziales Jahr in Kolumbien.

Jakob Funke macht ein Freiwilliges Soziales Jahr in Kolumbien.

Foto: jl

Die Weihnachtszeit ist da — und die ist für mich dieses Mal ziemlich ungewöhnlich. Zwar gehört das Krippenbauen hier genauso dazu wie in Deutschland und der (Kunst)Schnee rieselt auch hier über die geschmückten Weihnachtsbäume, jedoch hindert mich momentan noch mein Sonnenbrand daran, so richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen. Weihnachten muss doch kalt sein!

Abgesehen von der weihnachtlichen Vorfreude läuft hier für mich ansonsten alles ziemlich geregelt. Der Alltag hält Einzug in meinem Leben, und auch wenn die morgendliche Dusche immer wieder erschreckend kalt ist, konnte ich mich sehr gut einleben. Ich habe mich an meine neue Stadt, mein neues Zuhause sowie an die bisher fremde Landschaft gewöhnt.

Genauso habe ich mich auch an den krassen Wechsel von Sonnenschein und Regen gewöhnt, an die Kühe, Pferde und Hunde auf der Straße sowie an die Sprache. Ach ja, an die kolumbianische Unpünktlichkeit habe ich mich auch gewöhnt — und sie mir auch ein bisschen angewöhnt.

Meine Arbeit läuft nach wie vor sehr geregelt ab und ich kann Schritt für Schritt immer neue Aufgaben übernehmen. Dazu gehört nach wie vor die Begleitung der Nachmittagsbetreuung sowie des Schulunterrichts, bei Asocombas gebe ich mit viel Freude Englischunterricht und schaffe es mit meinen Spanischkenntnissen auch so langsam, Versammlungen der Mitglieder zu führen. Zusätzlich stehen immer wieder besondere Aktionen an.

Beispielsweise habe ich hier Sankt Martin mit den Kindern des Hogar del Ninos gefeiert, mit einigen Jugendlichen konnten wir außerdem erfolgreich einen Tag für Obdachlose organisieren, bei dem wir eine warme Mahlzeit, eine Dusche und frische Kleidung angeboten haben. Im Gegenzug dafür haben wir viel Dankbarkeit erfahren und haben viele verschiedene, teilweise sehr schicksalsträchtige Lebensgeschichten gehört.

Ich haben inzwischen sehr viele Freunde kennengelernt und habe mich einem Leichtathletik-Team angeschlossen, so dass ich meiner Leidenschaft, dem Laufen, nicht alleine nachgehen muss. Jetzt stehen für mich erst mal die Weihnachtsferien an. Diese Zeit werde ich für eine ausgiebige Reise nutzen. Ich wünsche allen Lesern ein winterliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!

Unser Autor Jakob Funke absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr in Kolumbien.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort