Erkelenz Wegen Drogenanbaus neben Gerderather Mühle angeklagt

Erkelenz · Wegen gewerbsmäßigen Anbaus von Cannabispflanzen und Drogenhandels müssen sich ein 31-jähriger Rumäne, ein Niederländer (45) und die 29-jährige Mutter einer gemeinsamen Tochter vor dem Mönchengladbacher Landgericht verantworten. Dem Rumänen wirft der Staatsanwalt Beihilfe vor.

Bisher hatte allein der Rumäne ausgesagt. Jetzt berichtete der Niederländer, wie die Geschichte mit den illegalen Drogenplantagen angefangen hatte. Er habe 2010 in Erkelenz einen Club gekauft. Aber bald habe es Probleme mit dem Bankkredit gegeben. Später habe er auf Partys im Club Leute kennengelernt, die ihm Stecklinge für den Plantagenbau anboten. Als der Club in der Gerderather Mühle nicht die erhofften Gewinne brachte, habe er den Damen gesagt: "Wir müssen euch entlassen". Und im Nebengebäude der Mühle wurde die Cannabis-Plantage eingerichtet. Danach sei der 31-jährige Rumäne für den Umbau und die Pflege der Pflanzen verantwortlich gewesen. Doch der Gewinn blieb aus, weil der Rumäne die Pflanzen wieder vernichten musste. "Ich bekam keine Vorkasse, da hatte ich keinen Bock mehr", erinnerte sich der 45-Jährige, der den Rumänen damals aufgefordert hatte, die Pflanzen rauszureißen.

Auf Anraten von holländischen Bekannten habe er dann ein Feld gesucht, das sich für Drogenanbau eignete, so der Niederländer. Tagelang habe der 31-jährige Rumäne auf dem Maisfeld bei Effeld Stecklinge gesetzt. Rund 1000 Cannabispflanzen sollen es gewesen sein. "Aber ich habe mich nicht um die Pflanzen gekümmert. Gegen mich wurde ein Haftbefehl erlassen. Dann war alles kaputt, weil die Pflanzen nicht gegossen wurden und vertrocknet sind", ergänzte der Niederländer vor Gericht. Auch weitere Plantagenpläne scheiterten.

In zwei Fällen fielen die Plantagenbauer der Polizei auf. Die Pflanzen wurden sichergestellt. So sollen der Niederländer und dessen mitangeklagte Freundin eine weitere Cannabis-Plantage in einem Haus in Hückelhoven mit 303 Pflanzen angelegt haben. Dort sollte die Ernte mindestens 7,5 Kilogramm Marihuana bringen. Tatsächlich wurden die Pflanzen im November 2013 sichergestellt. Der Prozess wird fortgesetzt. Das nächste Mal soll die 29-jährige Angeklagte aussagen.

(RP)
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