Erkelenzer Land Was gutes Schulessen ausmacht

Erkelenzer Land · Mit Viren belastete Schulessen machten jüngst Schlagzeilen. Die Städte im Erkelenzer Land setzen zum Beispiel auf dezentrale Produktion und vor allem auf möglichst frische Produkte, um die Qualität zu sichern.

In Hückelhoven ist die Fleischerei Wilms aus Brachelen zum Hauptlieferanten für Schulen geworden. Elf Schulen und drei Kindertagesstätten beliefert Peter Wilms mit seinen Mitarbeitern seit Beginn des Schuljahres. Dafür hat er zur Jahresmitte viel verändern müssen. 100 000 Euro flossen in neue Groß-Vektomaten, mit denen die Speisen zubereitet werden, in neue Regale und Ausgabeschüsseln sowie ein weiteres Fahrzeug. Bis zu 600 Essen fahren er und sein neuer Koch Jens Heidemeyer täglich aus. Wichtigster Aspekt: "Es muss die gleiche Qualität haben wie die heiße Theke bei uns im Betrieb."

Für die Hygiene hat der Betrieb vor vier Jahren eine Auszeichnung erhalten. Dazu kennt der Fleischermeister seine Produkte. Das Fleisch stammt aus hiesiger Produktion und wird im eigenen Betrieb zubereitet. Das Gemüse kommt von einem Bauern aus Brachelen. Dennoch gibt es Ausnahmen. Manche Produkte lassen sich für den Preis von 2,75 Euro pro Mahlzeit einfach nicht einbringen. Ein Beispiel sei echte Vanille. "Die ist zu teuer", sagt Peter Wilms, auch wenn sein Koch manchmal von solchen Zutaten träumt. "Wir haben eine Verantwortung für die Ernährung der Kinder, aber natürlich muss sich unsere Arbeit am Ende rechnen", so Wilms weiter. Deshalb müsse bei Schulessen immer gut kalkuliert werden. Die Margen seien für alle Anbieter gering.

Kindergeschmack treffen

Eine der großen Herausforderungen für ihn wie für alle Produzenten von Schulessen im Kreis Heinsberg ist es, die Geschmäcker auszutarieren. Denn nicht nur das Würzen ist Geschmackssache. Was gesund ist, kommt nicht immer bei den Kids an. Da gilt es, bei den Zutaten und der Zubereitung Kompromisse zu finden. "Ich mag den Reis bissfest, die Kinder mögen ihn lieber weich", erläutert der Fleischermeister eines von vielen Beispielen. Aus drei Varianten (vegetarisch ohne Schweinefleisch und bunt gemischt) können die Schulen täglich wählen.

Eine noch größere Küche als Wilms hat das Unternehmen Esser. Es produziert die Mittagsmahlzeiten für alle städtischen Schulen und Kindertagesstätten im Erkelenzer Stadtgebiet. Kitas, die nicht in städtischer Trägerschaft sind, werden hingegen von unterschiedlichen Produzenten beliefert. So produzieren zum Beispiel die Küchen von Altenheimen – wie dem Hermann-Josef-Altenheim – für Kindertagesstätten mit. Die Städte Wegberg und Wassenberg haben ihre Essensproduktion allgemein dezentraler organisiert.

(prei)
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