Erkelenz Was geschieht bei MRSA?
Erkelenz · Schwester Birgit Meier, Hygiene-Fachkraft des Erkelenzer Krankenhauses, Kollegin Sandra Hauschild und Stephan Demus, fürs Qualitätsmanagement im Hause zuständig, mussten seit Beginn des MRSA-Screenings im Dezember viele Fragen verunsicherter Patienten und Krankenhausbesucher beantworten. Allenthalben zu beobachtende "vermummte" Pflegekräfte mit Mundschutz und Handschuhen und die Aufforderung der Patienten bei der Aufnahme, sich auf MRSA-Keime testen zu lassen, verunsichern. Nun klären die druckfrischen Faltblätter auf.
Auch um Menschen die Angst zu nehmen, deren Testergebnis positiv ist, die also "Wirte" des Keims sind, obwohl sie vollkommen gesund sind, etwa Schwangere, die zur Entbindung kommen. Aber MRSA-Träger sind für geschwächte (Mit-)Patienten ein Risiko. Denn alte und kranke Menschen, vor allem wenn sie offene Wunden haben, sind anfällig für die Übertragung der Bakterien, die lebensgefährliche Infektionen auslösen können. Darum greifen auch bei Patienten, die, ohne Infektionssymptome zu haben, MRSA aufweisen, strenge Vorbeugeregeln.
Strenge Hygiene-Regeln gelten
Sie müssen u.a. mehrere Tage antiseptische Cremes auftragen, Mundspülungen vornehmen, auf strenge Hand- und Körperhygiene achten, Kleidung und Bettwäsche täglich wechseln. Die so genannte MRSA-Sanierung kann – wenn der Krankenhausaufenthalt beendet oder verschiebbar ist – zu Hause durchgeführt werden. Muss MRSA bei Krankenhauspatienten saniert werden, greifen ähnliche Regeln, zudem schützen sich Ärzte und Pflegekräfte durch Spezialkleidung und Handhygiene.
MRSA-Träger werden in eigenen Zimmern gepflegt, um der Keim-Übertragung vorzubeugen. Das bedeute nicht in jeden Fall, dass ein Patient vollkommen isoliert sein muss, sagt Fachfrau Birgit Meier. Oft reichten strenge Hygiene und das Vermeiden von direktem Körperkontakt, was auch für den Besuch bei MRSA-Trägern gelte. Erst bei Anzeichen einer MRSA-Infektion werden spezielle Antibiotika eingesetzt – gottlob sind die Keime noch nicht gegen alle Antibiotika resistent.
