Erkelenz Waldkindergarten für Erkelenz

Erkelenz · Den ganzen Tag draußen spielen und lernen. Das ist das Prinzip eines Waldkindergartens. Eltern wollen nun auch in Erkelenz einen solchen gründen. Florian Kuß gehört zu den Initiatoren.

Wenn es draußen regnet, ist das Wetter genau richtig für ein echtes Waldkindergartenkind. Zurück zur Natur – was in Doveren und Rickelrath bereits erfolgreich praktiziert wird, soll in diesem Sommer auch in Erkelenz starten. Im Januar gründete sich eine Elterninitiative, deren Vorsitzender ist Florian Kuß. RP-Mitarbeiterin Anke Backhaus sprach mit ihm über die Ziele, den Waldkindergarten und die Angebote.

Was war der Anlass, in Erkelenz diese Initiative zu gründen?

Kuß Unser ältester Sohn hat den Doverener Waldkindergarten besucht. So lernten wir die Initiative dort kennen und wurden vollständig von diesem Konzept überzeugt. Außerdem haben wir festgestellt, dass zahlreiche Erkelenzer Eltern versucht haben, ihre Kinder in Doveren oder Rickelrath unterzubringen. Dies bestärkte uns, hier eine eigene Initiative zu gründen. Die erste Idee gab es im vergangenen Herbst. In Erkelenz gibt es jede erdenkliche Schulform, warum sollte es da nicht auch Alternativen beim Thema Kindergarten geben?

Wie weit sind die Planungen?

Kuß Wir haben viel recherchiert, um uns zum Beispiel über die rechtlichen Schritte zu informieren. Eines war schnell klar: In Erkelenz gibt es zu wenig Wald. Bettina Löpers und Sabrina Rütten sind gute Mitstreiterinnen, um gute Voraussetzungen zu schaffen. Außerdem sind wir dem Paritätischen Wohlfahrtsverband angeschlossen.

Haben Sie bereits einen geeigneten Standort gefunden?

Kuß Ausgeschlossen werden muss der Wahnenbusch bei Tenholt, weil es dort zu viele Gruben gibt, da hat auch das Forstamt nicht zugestimmt. Im Gespräch sind die alte Mennekrather Baumschule und ein Gebiet in Richtung Lövenich.

Sie haben bereits Gespräche mit der Stadt Erkelenz geführt.

Kuß Man muss klar sagen, dass wir dort offene Türen einrannten. Die bisherigen Gespräche, unter anderem mit dem Ersten Beigeordneten Dr. Hans-Heiner Gotzen und Jugendamtsleiter Rolf Langenbach, verliefen hervorragend. Das war schon sehr kooperativ. Die Stadt will sich unter anderem um die Besitzverhältnisse der Standorte kümmern, wir hingegen werden den Bedarf nachweisen. Im Boot sind auch die Grünen in Person von Maria Meurer.

Wie sieht der Bedarf aktuell aus?

Kuß Der Initiative haben sich bei der Gründung zehn Eltern angeschlossen, es werden aber immer mehr

Wie viele Kinder sind notwendig, um das Projekt konkret anzugehen?

Kuß Wir brauchen 20 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren. Wert wird darauf gelegt, dass die Gruppe altersgemischt ist.

Welchen Starttermin haben Sie vor Augen?

Kuß Es geht um den 1. August oder 1. September. Die Kinder werden dann ganzjährig draußen sein, lediglich bei Sturm und Gewitter nicht. Dann könnten die Kinder unter Umständen zur Stadtbücherei gehen, die Feuerwehr besichtigen oder im Bauwagen sein.

Was bieten Sie sonst noch an und stehen schon Erzieher bereit?

Kuß Wir werden das anbieten, was so genannte normale Kindergärten auch anbieten, so auch die volle Vorschule. Da halten wir uns an gesetzliche Vorgaben. Drei Erzieher werden für die Gruppe benötigt, und die würden auch schon zur Verfügung stehen. Außerdem sind wir auch derzeit mit Finanzierungsfragen beschäftigt, die aber bald geklärt sind. Letztlich orientieren wir uns da an Beiträgen, die auch andere Kindergärten erheben.

Wie geht es nun weiter?

Kuß In Kürze nehmen wir weitere Ortstermine wahr und halten Ausschau nach Standorten. Auch können interessierte Eltern ihre Kinder anmelden. Weiterhin bleibt unsere Initiative in Kontakt mit den Verantwortlichen der Stadt Erkelenz.

(RP)
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