Erkelenz Vor Ort für den Umweltschutz
Erkelenz · "Von Jugendlichen für Jugendliche", lautet die Devise der BUND-Jugend Nordrhein-Westfalen, die das Projekt "Klimacamp" erstmals mit 20 anderen Aktiven vom 21. bis 29. August in Borschemich organisiert.
Mehr als 100 junge Menschen aus Deutschland, Osteuropa und Afrika errichten vor der Abbruchkante des Braunkohlentagebaus Garzweiler II ein Dorf aus Zelten und fordern mit diesem Zeichen eine Auseinandersetzung mit den Folgen des Energieverbrauchs unserer Gesellschaft.
Um das Camp, das vom Ministerium für Familie, Frauen und Integration des Landes NRW gefördert wird, effektiv zu gestalten, setzen sich Teilnehmer und Leiter der BUND-Jugend in neun Tagen bei Workshops, Vorträgen und Diskussionen mit Braunkohle, Klimawandel und Energieversorgung der Zukunft auseinander. Dabei soll der Spaß nicht fehlen, und das Camp reizt mit einem abwechslungsreichen Programm und einem Straßenfest für Familien in Borschemich an der Marienstiftstraße (am 28. August). Abends schließt das Fest mit einem kostenfreien Konzert einiger Jugendgruppen ab.
Langer Kampf
Hintergrund dieses Projekts sind Klima- und Umweltschutz und der "langjährige Kampf des BUND gegen Braunkohle als klimaschädlichem Energieträger", berichtet Jugendbildungsreferentin Andrea Schaupp. Besonders enttäuschend für sie seien die Ergebnisse des Klimagipfels in Kopenhagen gewesen, auf dem sich die Staatengemeinschaft nicht auf ein Klimaabkommen einigen konnte. "Wir möchten vor allem die Jugendlichen für das Thema Klimapolitik sensibilisieren und Alternativen für das eigene Konsumverhalten aufzeigen", sagt Schaupp. Dabei spielt der Camp-Ort am Braunkohlentagebau eine große Rolle. "Nur am zentralen Ort des Geschehens kann man für den Klimawandel kämpfen", erklärt Geschäftsführer Stefan Förster.
Dass Klima und Umwelt für viele Jugendliche nicht langweilig erscheinen, zeigen zwei von rund 20 ehrenamtlichen Mitgliedern des Planungsteams, Helen Messelken (20) und Jennifer Tißen (20). "Vor drei Jahren habe ich bei der BUND-Jugend angefangen und bin seit September 2009 im Klimacamp-Team. Ich hoffe, dass meine Erfahrungen dem zugute kommen", berichtet Landesjugendsprecherin Messelken. Pressesprecherin Jennifer Tißen aus Geldern ist "ganz frisch" dabei. "Mir macht es Spaß, und bin froh, dass es auch andere Jugendliche in meinem Alter gibt, die sich dafür einsetzen".
Feste Institution
Ziel des Geschäftsführers Stefan Förster ist es, das Klimacamp zu einer "festen Institution zu entwickeln, an der Jahr für Jahr mehr Menschen teilnehmen". Für dieses Jahr können sich noch Jugendliche anmelden.