Neue CD des Cornelius-Burgh-Chors Klangerinnerung für die Ewigkeit

Keyenberg · Die Heilig-Kreuz-Kirche in Keyenberg wird dem Braunkohlentagebau weichen. Mit „Cantante! Die Musik bleibt“ hat der Cornelius-Burgh-Chor dem Gotteshaus ein tonales Denkmal gesetzt.

 Der Cornelius-Burgh-Chor des Heimatvereins der Erkelenzer Lande präsentiert seine neue, in der Keyenbecker Heilig-Kreuz-Kirche aufgenommene CD: Theo Görtz (Geschäftsführer, v.l.), Günther Merkens (Vorsitzender), Bernd  Finken (Chorsprecher), Reinhold Richter (Chorleiter) und Hans-Heiner Gotzen (Beigeordneter der Stadt und zweiter Vorsitzender).

Der Cornelius-Burgh-Chor des Heimatvereins der Erkelenzer Lande präsentiert seine neue, in der Keyenbecker Heilig-Kreuz-Kirche aufgenommene CD: Theo Görtz (Geschäftsführer, v.l.), Günther Merkens (Vorsitzender), Bernd  Finken (Chorsprecher), Reinhold Richter (Chorleiter) und Hans-Heiner Gotzen (Beigeordneter der Stadt und zweiter Vorsitzender).

Foto: Sebastian Kalenberg

Vor drei Jahren sitzen Günther Merkens, Vorsitzender des Heimatvereins der Erkelenzer Lande, und Reinhold Richter, Leiter des Cornelius-Burgh-Chors, gemeinsam in Barcelona und arbeiten eine Idee aus. „Die Veröffentlichung der letzten CD ist ewig her, also wollten wir mit dem Chor eine neue produzieren. Wichtig war uns neben der Musik vor allem der Aufnahmeort“, erinnert Merkens zurück.

Die Arbeiten an der CD, die nun unter dem Namen „Cantante! Die Musik bleibt“, erschienen ist, beginnen. Die Verantwortlichen des Heimatvereins schauen sich unterschiedliche Kirchen an, um einen geeigneten Aufnahmeort ausfindig zu machen. „Wir kamen relativ schnell zu der Entscheidung dies in der Keyenberger Heilig-Kreuz-Kirche zu machen“, blickt auch Chorleiter Richter zurück. „Zum einen sorgt der natürliche Hall in der Kirche für eine tolle Akustik. Zum anderen ist der drohende Abriss natürlich eine besondere Situation.“ Wie der gesamte Ort Keyenberg, wird auch die Kirche voraussichtlich dem Tagebau Garzweiler weichen müssen.

An drei Tagen im Mai war der 54 Personen starke Chor des Heimatvereins in der Heilig-Kreuz-Kirche zu Gast, um ein „tonales Zeugnis“ vor dem Abriss aufzunehmen, wie es Hans-Heiner Gotzen, Erster Beigeordneter der Stadt Erkelenz und stellvertretender Vorsitzender des Heimatvereins, bei der CD-Präsentation nannte.

Die CD beinhaltet 22 Stücke und deckt die gesamte Bandbreite des Chor-Repertoires ab. Angefangen vom Frühbarock bis hinein in das 20. Jahrhundert. „Es ist eine Art Porträt-CD des Chores – ein Querschnitt“, erklärt Leiter Reinhold Richter, der viele Stücke a-capella aufnehmen ließ: „A-capella-Gesang ist die Königsdisziplin und erfordert viel Können und Disziplin.“

Darüber hinaus finden sich aber auch gleich sieben Stücke von Cornelius Burgh – Namensgeber des Chors. Die Stücke wurden aus seinem Oeuvre gewählt und mit barock-historischen Instrumenten wie der Truhenorgel, der Chitarrone oder Violone gespielt. „Mit Jesus bleibet meine Freude“ von Bach und Ave Verum (KV 1618) von Mozart haben wir aber auch so etwas wie die Schlager der geistlichen Musik dabei“, ergänzt Richter schmunzelnd. Als Besonderheit ist am Ende der CD das Glockengeläut der Heilig-Kreuz-Kirche verewigt – ein Klang, den es wohl eines Tages nicht mehr geben wird.

Für die finanzielle Umsetzung des Projektes erhielt der Heimatverein der Erkelenzer Lande, wie berichtet, aus dem Förderprogramm „Heimat-Scheck“ des Landes Nordrhein-Westfalen einen Pauschalbetrag in Höhe von 2000 Euro. Aufgenommen und produziert wurde die CD von Udo Emmerich und smalltown records.

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