Erkelenz Viel, viel älter

Erkelenz · Dass die Kückhovener ihr 700-jähriges Ortsjubiläum 2009 feiern, ist Zufall. Zufällig wurde ihr Dorf erstmals 1309 als "Kudichoven" in einer Urkunde schriftlich erwähnt. Schon die Endung auf "hoven" zeigt aber an, dass die Siedlung deutlich älter ist und wahrscheinlich zwischen 800 und 1200 nach Christus gegründet wurde. Und selbst das ist nichts gegen den Holzbrunnen, der 1990 in der Kiesgrube nahe Kückhoven entdeckt wurde: Auf das Jahr 5100 vor Christus datierten Archäologen den Brunnen – eines der ältesten erhaltenen Holzbauwerke weltweit.

Kückhoven kann also im Jubiläumsjahr auf weit mehr als 700 Jahre Geschichte zurückblicken. Auf eine Geschichte, die lange vom größeren Nachbarort Erkelenz geprägt war: Sowohl kirchlich als auch politisch gehörte Kückhoven jahrhundertelang zu Erkelenz. Die kirchliche Selbstständigkeit kam 1340; rund 100 Jahre später bauten die Kückhovener den steinernen Turm, der noch heute das Wahrzeichen der Pfarrkirche St. Servatius bildet.

Die politische Selbstständigkeit ließ länger auf sich warten: Erst 1851 wurde Kückhoven – damals mit rund 1200 Einwohnern eines der größten Dörfer im Erkelenzer Land – eine selbstständige Gemeinde. Seit der kommunalen Neugliederung 1972 gehört das Dorf wieder zur Stadt Erkelenz. Die 120 Jahre Eigenständigkeit prägen Kückhoven aber bis heute: Viele der rund 20 heute noch aktiven Vereine wurden in dieser Zeit gegründet, darunter der Sportverein "Germania", der Böllerclub und die Karnevalsgesellschaft "Japstöck".

(RP)
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