Erkelenz Viel Applaus zu Konzertbeginn, noch mehr an dessen Ende

Erkelenz · Ein Konzert für Klavier und Cello bot die Evangelische Kirche in Schwanenberg.

Die Zuhörer empfingen den jungen Kolumbianer Luis Andres Castellanos Jiménez in der Evangelischen Kirche Schwanenbergs schon mit großem Applaus, da hatten er und seine Konzertpartnerin Soraya Ansari (Cello) noch keinen einzigen Ton gespielt. Das lag wohl daran, dass Castellanos vor rund eineinhalb Jahren die Leitung des Schwanenberger-Kirchenchores übernommen hat und sich alle auf seinen Auftritt freuten. Den Musikern ging es ähnlich: Castellanos bedankte sich zu Beginn bei den vielen Zuhören für ihr Kommen und die Möglichkeit, in der Kirche zu spielen. Er freute sich genauso wie die erwartungsvollen Zuhörer.

Castellanos scheint sehr zufrieden mit seiner Dirigententätigkeit in Schwanenberg. Für die hatte er sich beworben, nachdem er eine Ausschreibung am Schwarzen-Brett der Hochschule für Musik und Tanz in Aachen gesehen hatte. "Das ist herrliche Arbeit hier mit dem Chor", sagte Castellanos auf Nachfrage. Alle 45 Chormitglieder seien sehr musikinteressiert. Und er selbst dirigiere nebenbei gerne, vor allem einen solchen Kirchenchor: "Das ist, glaube ich, meine Lieblingsmusik." Im Laufe des kurzweiligen Konzertes zeigte sich dann schnell, dass der anfängliche Applaus gerechtfertigt war. Die beiden studierten Konzertmusiker begannen mit einem Adagio und Allegro von Robert Schumann. Mit einem ruhigen, gefühlvollen ersten Teil, bei dem der Klang des Cellos die Kirche erfüllte, ehe es aussetzte und das Klavier mit mehreren Akkorden in den schnellen Teil überleitete. Von Clara Schumann spielten Castellanos und Ansari die Vertonung des Gedichts "Warum willst du and're fragen" des Dichters Friedrich Rückert. Bei dem Stück ließen die Musiker gut und aufeinander abgestimmt die ruhige, leicht verträumte Melodie klingen.

Anschließend wurde es "ein bisschen wilder", wie Castellanos ankündigte. Er und seine Konzertpartnerin hatten zwei Tangos von Astor Piazolla vorbereitet. Den leicht schmerzvollen Tanz "Oblivion", der mit dunklen Klängen begann und dann immer energievoller wurde und den "Le Grand Tango". Ein dramatischer, teils mysteriöser und schneller, aber auch an manchen Stellen ruhiger Tanz. Höhepunkt und Abschluss des Konzertes war die Sonate in g-Moll von Sergej Rachmaninow. Nach dem vielseitigen Stück, das rund eine halbe Stunde dauerte, bekamen beide Musiker viel Applaus für ihren Auftritt. Noch mehr als zu Beginn.

(anek)
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