Erkelenz Unterstützer für virtuelles Museum

Erkelenz · Kreiskustodin bewertet Erkelenzer Museumsprojekt mit hoher Punktzahl.

Da dem Kulturausschuss des Kreises Heinsberg zwei Anträge auf finanzielle Förderung des "Virtuellen Heimatmuseums", das derzeit vom Heimatverein der Erkelenzer Lande aufgebaut wird, vorlagen, hat er das Vorhaben zunächst museumsfachlich bewerten lassen. Dies nahm, wie für alle Museen im Kreisgebiet, Kreiskustodin Rita Müllejans-Dickmann vor, die zu dem Fazit gelangte: 84 Punkte für das im Aufbau befindliche Museum, das sich damit zwischen dem Begas Haus in Heinsberg (85 Punkte) und dem Kleinbahnmuseum der Selfkantbahn (81 Punkte) gleich mit der Erstbewertung in der kreisweiten Spitzengruppe einsortiert.

Der Kreis Heinsberg lässt eine solche Bewertung vornehmen, um anhand dieser die finanziellen Zuwendungen zu bestimmen. Entsprechend der Bewertung stimmte der Kreiskulturausschuss bei seiner Sitzung am Dienstagabend im Erkelenzer Rathaus dafür, das "Virtuelle Heimatmuseum" mit einem Investitionskostenzuschuss in Höhe von 5000 Euro sowie einem Betriebskostenzuschuss für 2017 von 1500 Euro zu bedenken - vorausgesetzt, die Stadt Erkelenz unterstützt das Museum ebenfalls finanziell; eine Entscheidung darüber steht noch aus.

Zusammenfasst bewerte Rita Müllejans-Dickmann, dass das Konzept eines virtuellen Museums nicht neu, im Kreis Heinsberg aber ein Alleinstellungsmerkmal sei. Der Erkelenzer Heimatverein erarbeite eine klar umrissene inhaltliche Konzeption der virtuellen Museumsstruktur und der digitalen Inhalte, um Kulturgüter vor dem Vergessen zu bewahren; begonnen wird mit den Orten rund um Keyenberg, die von der tagebaubedingten Umsiedlung bedroht sind. Die technische Struktur des virtuellen Museums sei langfristig, sicher und zukunftsorientiert angelegt. Didaktisch würden alle Altersgruppen angesprochen, und das Museum entstehe unter wissenschaftlicher Begleitung.

Positive Worte für das Projekt fanden im Kreiskulturausschuss unter anderen auch dessen Vorsitzender Erwin Dahlmanns, der von einer "Bereicherung der Museumslandschaft" sprach, und Christiane Leonard-Schippers: "Ich finde es sehr wichtig, dass hier neue Wege beschritten werden. Wir im Kreis Heinsberg sind damit in einer Vorreiterrolle, um die uns andere Kreise schon zu beneiden beginnen."

(spe)
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