Erkelenz Umsiedlung "ehrlich, transparent und fair" gestalten

Erkelenz · Neujahrsempfang der Kreisgrünen. Bundesvorsitzende Simone Peter: die Polizei als staatliche Institution stärken.

 Simone Peter (l.) besuchte Erkelenz nicht zum ersten Mal. Am Aussichtspunkt Jackerath hatte sie sich von MdL Gudrun Zentis den Tagebau zeigen lassen.

Simone Peter (l.) besuchte Erkelenz nicht zum ersten Mal. Am Aussichtspunkt Jackerath hatte sie sich von MdL Gudrun Zentis den Tagebau zeigen lassen.

Foto: JÜRGEN LAASER (ARCHIV)

Dieses Jahr werde ein richtungsweisendes Jahr. Das war der Grundtenor beim Neujahrsempfang der Kreisgrünen in der Erkelenzer Stadthalle. Zu Gast war Simone Peter, die Bundesvorsitzende der Partei. Christoph Stolzenberger, grüner Bundestagskandidat aus dem Kreis Heinsberg, und Hans-Josef Dederichs, Nordkreiskandidat der Grünen bei der Landtagswahl, nutzten den Empfang, um sich und ihre Positionen vorzustellen.

Zu Beginn lenkte Regina Schaaf, Sprecherin des Kreisverbands Heinsberg, das Thema auf die Diskussionen nach dem Polizeieinsatz in der Kölner Silvesternacht. Diesen hatte Gastrednerin Simone Peter zu Jahresbeginn kritisiert. Dazu wollte Schaaf die Meinung der Bundesvorsitzenden hören, ebenso wie zu anderen wichtigen politischen Themen.

Zur Debatte über das Verhalten der Kölner-Polizei an Silvester räumte Peter ein: "Mir tut es sehr Leid, dass die Polizei damit stigmatisiert wurde." Auch für die Grünen sei es wichtig, dass die Polizei als staatliche Institution gestärkt werde. Darüber hinaus machte Peter für dieses Jahr die Weltoffenheit, Ökologie und Gerechtigkeit als Kernthemen aus. "Wir werden in diesem Jahr stärker und vehementer darüber streiten, ob wir weltoffen sind", sagte Peter. In Europa gehe es darum, zu verhindern, dass Nationalismus sich wieder ausbreite. Dabei helfe die demokratische Aufklärung. Ökologisch müsse der Kohleausstieg vorbereitet werden. Mit Blick auf den Klimawandel bleibe der Welt nicht viel Zeit, das Schlimmste zu verhindern. Darüber hinaus muss laut der Grünen-Bundesvorsitzenden für Gerechtigkeit in der Gesellschaft gesorgt werden. Ein Abheben der Reichen und Abdriften der Ärmeren müsse verhindert werden. In der Bildungspolitik ist Chancengerechtigkeit für alle Schüler das erklärte Ziel.

Für den Landtagskandidaten Hans-Josef Dederichs sind die Innere Sicherheit und der Braunkohletagebau die wichtigsten Themen. Es müsse dafür gesorgt werden, dass die Umsiedlungen "ehrlich, transparent und fair" ablaufen. Außerdem müssten die Verbesserungen für die Menschen, die in unmittelbarer Nähe zum Tagebau leben, erreicht werden. Genau wie für Holzweiler sollte laut Dederichs auch für Venrath, Kaulhausen und Kückhoven ein Abstand von 400 Metern zum Tagebau das Ziel sein. Für die Polizei in Deutschland fordert er mehr Respekt. Dederichs Engagement in beiden Themenbereichen ist persönlich begründet. Er ist Polizist und muss selbst aus Kuckum umsiedeln, das dem Tagebau weichen wird.

"Wir haben eine Gruppe von Menschen, die dieses Land mit Lügen und Unwahrheiten verändern wollen", sagte Bundestagskandidat Christoph Stolzenberger. In der Gesellschaft dürfe sich kein Hass gegenüber anderen entwickeln. Zudem müsse über die Kommunikation nachgedacht werden. In einer demokratischen Gesellschaft müssten Menschen auch andere Meinungen einholen und nicht in Blasen leben, forderte Christoph Stolzenberger.

(anek)
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