Erleichterung in Wegberg, Enttäuschung in Wassenberg: Sehr unterschiedliche Überraschungen brachten die am Wochenende vom Bistum Aachen bekanntgegebenen Fusionen von Pfarreien, die zum 1. Januar 2010 abgeschlossen sein müssen. Die Zusammenlegungen hat Bischof Heinrich Mussinghoff nach Rücksprache mit dem Diözesan-Priesterrat nach monatelangen Diskussionen nun endgültig festgelegt.

Großes Auftatmen ist am Grenzlandring zu hören: Die von beiden Seiten herzlich ungeliebte Vereinigung von St. Peter und Paul (Wegberg) und St. Vincentius (Beeck) ist vom Tisch, die Fusion wird so nicht erfolgen. Statt dessen sollen auf Ebene der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) die zehn Pfarreien im Wegberger Stadtgebiet bis zum 1. Januar 2013 zu einer Pfarre fusionieren. "Damit können wir weitaus besser leben als mit der unseligen bislang geplanten Lösung. Wir sind sehr glücklich über diese Entscheidung", sagt Ralf Wolters, Sprecher des Beecker Pfarrgemeinderats.

Alle sieben zusammen

Genau dieses Modell hat der Bischof nun auch für Wassenberg angeordnet: Statt der bislang nur im Raum stehenden Fusion der beiden Stadtpfarreien St. Georg und St. Mariä Himmelfahrt werden nun alle sieben Pfarreien im Stadtgebiet zusammengelegt — also auch St. Lambertus Birgelen, St. Johann Baptist Myhl, St. Mariä Himmelfahrt Ophoven, St. Martin Orsbeck und St. Martin Effeld. Bis zum 15. Februar 2009 haben die Pfarreien Gelegenheit zur Stellungnahme. Das abschließende Votum zur Anordnung der Vereinigung zum 1. Januar 2010 erfolgt in der Sitzung des Diözesan-Priesterrats am 12. März.

Keine Überraschungen gab's für Erkelenz und Hückelhoven: Wie geplant wird bereits zum 1. Januar 2009 die Borschemicher Pfarrei St. Martinus aufgehoben und gehört ab dann zu St. Lambertus Erkelenz. Und die beiden Hückelhovener Stadtpfarreien St. Barbara und St. Lambertus fusionieren plangemäß zum 1. Januar 2010. Pfarrkirche wird dabei St. Lambertus.

"Der Name der künftigen Pfarrei steht aber noch nicht fest", sagte bei der Vorstellung der Fusion Regionaldekan Winfried Müller. Denkbar ist, dass darin beide bisherigen Pfarreien auftauchen. "Bis zu zwei Patronatsnamen sind erlaubt", versicherte Bernd Wolters, Referent der Hauptabteilung Pastoral/Schule/Bildung des Bistums Aachen.

Zwei Fusionen aufgehoben

Von den insgesamt 45 geplanten Fusionen im Bistum werden 19 wie vorgesehen umgesetzt. Bei sieben ist die Entscheidung ausgesetzt oder aufgeschoben worden, zwei werden nicht erfolgen. Bei den übrigen 17 wurde die Fusion auf die komplette GdG erweitert — so wie eben in Wassenberg.