Erkelenz Turmsanierung wird 100 000 Euro teurer

Erkelenz · Lange Zeit war es wie in Stein gemeißelt: Die Instandsetzung der Lambertiturmspitze kostet 1,8 Millionen Euro. Dann musste weit mehr Stahl als gedacht eingebaut werden. Nun sind weitere Spenden nötig.

 Als die Kirchturmspitze demontiert wurde, färbte Patina die Spitze noch grün. Der Lambertiturm ist eine von acht Großbaustellen im Bistum.

Als die Kirchturmspitze demontiert wurde, färbte Patina die Spitze noch grün. Der Lambertiturm ist eine von acht Großbaustellen im Bistum.

Foto: Laaser (Archiv)

Heftig schlucken musste vor kurzem Werner Rombach. Da bekam der Pfarrer von St. Lambertus die Kostenabrechnung der Erkelenzer Metallbaufirma Schroeder, die seit knapp einem Jahr maßgeblich an der Sanierung der maroden Kirchturmspitze mitwirkt. Die wird nun etwa 120 000 Euro teurer als geplant. Waren lange Zeit dafür 1,8 Millionen Euro veranschlagt, sind es nun gut 1,9 Millionen Euro. Grund: Speziell im Mittelteil des Helms musste weit mehr Stahl eingebaut werden, als lange Zeit angenommen worden war. "Die Schäden dort waren riesig. Für mich ist es daher das Wunder von Erkelenz, dass der Turmhelm so lange gehalten hat und uns noch nicht um die Ohren geflogen ist", sagt Rombach.

Fehlten bislang rund 70 000 Euro für die Instandsetzung, sind es nun etwa 190 000 Euro. "Wir hoffen, dass die Hälfte der zusätzlichen Summe das Bistum übernimmt", erklärt Rombach. Die weiteren 60 000 Euro müsse aber definitiv die Pfarre selbst aufbringen. "Ich kann also wieder nur an das große Spendenherz der Erkelenzer appellieren, die uns bislang noch nie im Stich gelassen haben", sagt der Pfarrer.

Der Zeitplan ändere sich dadurch nicht. Nach wie vor gilt, dass Ostern die Arbeiten am und im Turm abgeschlossen sein sollen. Zurzeit wird der Turm nach und nach abgerüstet, wird immer mehr vom Helm sichtbar. "Einen Teil des Gerüstes haben wir auch schon abgemeldet, dafür entstehen nun keine Kosten mehr", erläutert Rombach.

Die Dachdeckerei Schmidt ist derweil mit der Eindeckung der Spitze mit Kupferblech beschäftigt, arbeitet sich dabei von oben nach unten vor. Ein wichtiges Etappenziel ist zudem die Installation der Turmuhren. Rombach: "Danach können wir einen weiteren Teil des Gerüstes abmelden." Arbeiten am äußeren Mauerwerk schließen sich dann an.

Generell werde das Gerüst den Lambertiturm aber noch weit nach Abschluss der Arbeiten im März/April umgürten — voraussichtlich bis in den Sommer hinein. Grund: Der Gerüstbauer, die Firma Creutz aus Aachen, hat darum gebeten. "Die Firma möchte aus Kostengründen das Gerüst nicht erst wieder bei sich zwischenlagern, sondern von Erkelenz aus direkt an der nächsten Baustelle montieren", erläutert Rombach. Creutz käme umgekehrt auch St. Lambertus entgegen. "Die Firma gewährt uns dafür einen nicht unerheblichen Preisnachlass", führt der Pfarrer aus — und betont, dass Creutz garantiert habe, dass bis zum Open-Air-Festgottesdienst am 14. Juli (siehe Infokasten) das Gerüst komplett abgebaut sei.

Dann wird der Lambertiturm auch wieder beflaggt — im Unterschied zu bislang aber von der dritten Galerie aus. Rombach: "Das hat den großen Vorteil, dass sich die Flaggen nicht mehr irgendwo verheddern können."

(RP/rl)
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