Trotz Martinsmarkt-Absage Matzerather hoffen auf Spenden für kranke Kinder

Erkelenz · Der beliebte Martinsmarkt fällt auch in diesem Jahr aus – die Veranstalter können die Corona-Regeln logistisch nicht umsetzen. Dennoch wollen sie wieder sammeln.

 Der Martinsmarkt zog in den vergangenen Jahren stets viele Besucher an.

Der Martinsmarkt zog in den vergangenen Jahren stets viele Besucher an.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Schon seit 16 Jahren veranstalten die Matzerather im November einen Martinsmarkt. Dabei haben sie nicht nur für zahllose schöne Stunden im Erkelenzer Dorf gesorgt, sondern auch jede Menge Geld gesammelt: Exakt 142.613 Euro und zwei Cent sind seitdem für todkranke Kinder zusammengekommen. Allein im vergangenen Jahr, als es wohlgemerkt keinen Martinsmarkt gab, sammelte die Dorfgemeinschaft mit zahlreichen Aufrufen aufgerundet 11.111,11 Euro.

In diesem Jahr wird es allerdings schon zum zweiten Mal keinen Martinsmarkt geben, wie Organisator Nicolai Moll mitteilt. „Lange haben wir darüber nachgedacht, ob wir diese Verantwortung tragen möchten und ob wir überhaupt ein Hygienekonzept entwickeln könnten“, sagt er – die Antwort fiel negativ aus: „Dieses Jahr wird es coronabedingt erneut keinen Martinsmarkt in Matzerath geben, da wir die 3G-Regel logistisch nicht umsetzen können und uns die Gesundheit von unseren Dorfbewohnern, Austellern sowie Martinsmarkt-Besuchern wichtiger ist. Die Gesundheit geht nun einmal vor.“ Die Entscheidung sei den Organisatoren „wirklich nicht leicht gefallen.“

Gespendet werden soll allerdings wie bereits im Vorjahr trotzdem. „So schlimm wie es sich anhört, doch Corona macht auch vor todkranken Kindern keinen Halt“, sagt Nicolai Moll. Mit einer Spendenaktion unter dem Motto „Matzerath in Aktion – ein kleines Dorf mit großem Herz“ sollen in den kommenden Tagen und Wochen wieder kleine und größere Beträge gesammelt werden. Die Erlöse sollen allesamt an den ambulanten Kinder- und Jugendhospizverein Aachen und Kreis Heinsberg gehen. Dieser Verein unterstützt unheilbar kranke Kinder und deren Familien seelisch – aber auch finanziell. Mit dem Geld sollen die Familien der sterbenden Kinder unterstützt werden, die Kinder können sich dank der Spenden vielleicht noch einen letzten großen Wunsch erfüllen.

Spenden können bis zum 7. November bei Familie Moll persönlich abgegeben oder per PayPal an dg-matzerath@web.de überwiesen werden.

Schon im vergangenen Jahr waren die Veranstalter überwältigt von der großen Resonanz. Allein die Fußballclubs SV Golkrath und SV Niersquelle Kuckum hatten 1400 Euro gesammelt. Die Bundesligisten 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund schalteten sich ebenfalls ein, schickten signierte Trikots und Fanartikel zum Versteigern.

(cpas)
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