Trödeltag in Erkelenz Mariennachbarn sammeln Spenden

Erkelenz · Die Erkelenzer Nachbarschaft nutzte ihren Trödeltag für den guten Zweck. In den vergangenen Jahren hat sich im Marienviertel eine lebendige Nachbarschaft entwickelt, die sogar preisgekrönt ist.

 Die Mariennachbarn organisieren immer wieder Feste und Veranstaltungen. Bei einem Trödeltag kam nun Geld für Flüchtlinge zusammen.

Die Mariennachbarn organisieren immer wieder Feste und Veranstaltungen. Bei einem Trödeltag kam nun Geld für Flüchtlinge zusammen.

Foto: Dorfgemeinschaft

In vielen Erkelenzer Stadtteilen und Außenorten gibt es gute Beispiele für eine funktionierende Nachbarschaft und Gemeinschaft. Als besonders gutes Beispiel dürfen die sogenannten „Mariennachbarn“ gelten, die sich 2017 im Marienviertel in der Innenstadt zusammengeschlossen haben und für ihr Engagement Anfang des Jahres sogar mit dem dritten Platz beim Erkelenzer Heimatpreis 2021 ausgezeichnet wurden. Jetzt hat die Gemeinschaft einen Trödeltag auch genutzt, um Spenden für die Ukraine zu sammeln.

Der erste Trödeltag im Marienviertel war ein voller Erfolg: Rund 60 Haushalte machten mit und präsentierten ihre Waren. Auch der gute Zweck kam am Aktionstag nicht zu kurz. Mit kreativen Ideen wurden an verschiedenen Stellen Spenden für die Opfer des Kriegs in der Ukraine gesammelt. Beim Würstchenverkauf kamen 1200 Euro zusammen. Mit der Summe soll die „Aktion Deutschland hilft“ unterstützt werden. „Hier gilt ein besonderer Dank den Sponsoren Metzgerei Thönnissen und Bäckerei Hintzen sowie den Initiatoren“, teilen die Nachbarn mit. Eine Familie nahm mit Kinderschminken und Kuchenverkauf 120 Euro ein, die einer ukrainischen Flüchtlingsfamilie aus dem Bekanntenkreis zugutekommen sollen. Auch an weiteren Stellen wurden die Verkaufserlöse zu Teilen gespendet.

Die Rückmeldungen aus dem Viertel im Anschluss an den Trödeltag waren durchweg positiv. Dem Organisationsteam wurde vielfach Dank ausgesprochen und um Wiederholung der Aktion gebeten. Zum Abschluss des Tages spielte der Landtagsabgeordnete Thomas Schnelle die Glücksfee bei der Stempel-Ralley und überreichte den fünf ausgelosten Gewinnern jeweils einen liebevoll verpackten Stadtgutschein. Damit können sich die Kinder in einem der teilnehmenden Geschäfte selbst etwas aussuchen, zum Beispiel ein Eis, ein Buch oder auch ein kleines Spielzeug.

Die Mariennachbarn haben sich 2017 zusammengetan um „das ,Wir-Gefühl‘ zu stärken“, wie sie selber sagen. Dazu hat die Gemeinschaft mehrere Aktionen auf die Beine gestellt, um die Nachbarschaft zu beleben und die Gemeinschaft zu fördern. Dazu zählen ein Sommerfest, regelmäßige Stammtisch-Treffen und eine corona-konforme Schnitzeljagd. Die Nachkriegssiedlung hatte schon einmal eine rege Bürgergemeinschaft, die allerdings altersbedingt zum Erliegen kam. Das wollte die nächste Generation der Anwohner wieder ändern. „Das Miteinander macht ein Viertel aus“, sagte Bürgermeister Stephan Muckel bei der Heimatpreisverleihung. Marwin Altmann als Vertreter der Dorfgemeinschaft fügte hinzu:  „Die Leute sehnen sich nach Kontakten.“ Den Mariennachbarn ist es gelungen, neue Kontakte zu knüpfen und ehemalige wiederzubeleben.

(RP)
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