Erkelenz Trauernde trösten, Verstorbene beerdigen
Erkelenz · In der Pfarre Christkönig in Erkelenz sollen demnächst auch Laien ehrenamtlich Beerdigungen übernehmen. Gemeindereferentin Irmgard Zielenbach leitet einen Kursus zum Beerdigungsdienst.
Die Zeit sei reif für einen Beerdigungsdienst in der Pfarre Christkönig in Erkelenz. Das meint Gemeindereferentin Irmgard Zielenbach, die seit August 2015 in Erkelenz wirkt und die zuvor im Bereich Heinsberg diesen Beerdigungsdienst ins Leben gerufen hat.
Bereits seit zehn Jahren gibt es ihn in der Region, vor vier Jahren hatte es einmal eine theoretische Beschäftigung mit dem Dienst gegeben, es kam allerdings nie zu einer praktischen Umsetzung, weil mit der Schaffung der Pfarre Christkönig zu viele Probleme und Themen zu stemmen waren. "Doch jetzt sind alle Bedingungen gegeben, um den Beerdigungsdienst einzurichten."
Bei diesem Dienst werden statt eines Geistlichen Laien ehrenamtlich die Beerdigungen vornehmen. "Wir suchen daher in der Pfarrei Christkönig Frauen und Männer, die ehrenamtlich Begräbnisse durchführen und Trauernde aufsuchen", erläutert die Gemeindereferentin. Sie bietet einen einjährigen Kursus an, in dem Laien in die Trauerbegleitung und Gespräche mit Trauernden eingeführt werden, das theologische Rüstzeug erhalten und vertraut gemacht werden mit der kirchlichen Begräbnispraxis. "Am Ende kann die Beauftragung zum Begräbnisdienst durch das Bistum stehen", sagt Irmgard Zielenbach.
Sechs Kursteilnehmer hat sie bereits gewinnen können. "Wir freuen uns über jeden zusätzlichen Interessenten", versichert sie. Auch Pfarrer Werner Rombach würde sich über noch mehr Teilnehmer freuen. "Je mehr Schultern eine Last tragen, umso leichter wird sie für den Einzelnen." Er begrüßt ausdrücklich den Beerdigungsdienst der Laien. "Die Kirche kehrt damit quasi zurück zu dem, was früher die Regel war. Eine Beerdigung war eine Sache der Nachbarschaft. Sie trauerte mit den Hinterbliebenen, sie sorgte für die Bestattung, sie half den Trauernden in der schweren Zeit des Abschiednehmens." Erst mit zunehmender Priesterschwemme hätte die Kirche die Aufgaben der Nachbarn, und damit der Laien, an sich gezogen. In der aktuellen Zeit der Priesterknappheit sei es ein Glück für die Kirche, wenn sich Laien der Beerdigungen annähmen. "Es ist ein Gewinn für alle", meint der Pfarrer. Der Dienst wird aufgeteilt, eine Beerdigung kann individueller betreut werden. "Das hilft den Menschen und gibt den Geistlichen die Möglichkeiten, sich anderen Aufgaben zu widmen." Selbstverständlich, das betont Rombach, werde der Wunsch des Verstorbenen respektiert, wenn er die Anwesenheit eines Pfarrers bei der Beerdigung wünscht. Und selbstverständlich werde auch der Wille der Laien berücksichtigt, wenn sie ihre Aufgabe einmal nicht wahrnehmen wollen.