Erkelenz Traditionelles Handwerk auf dem Georgiusmarkt

Erkelenz · Erstmalig in der ehemaligen Schule und auf dem Schulhof stellten 16 Teilnehmer beim traditionellen 19. Georgiusmarkt in Holzweiler aus. Somit mussten sie etwas näher zusammenrücken - das Angebot in den Räumen, welche sonst die Feuerwehr und die DRK-Ortsgruppe Holzweiler nutzen, war trotzdem sehr vielfältig und qualitativ ansprechend. Zusätzlich öffnete die veranstaltende Dorfgemeinschaft die Sammlung "Heimatfenster". Und erstmals konnten sich die kleinen Besucher auf der Hüpfburg und mit Spielgeräten des Spielmobils der Stadt Erkelenz vergnügen, während die Großen die Schau der Hobbykünstler erkundeten.

Vorsitzender Johannes Oellers begrüßte unter anderen Bürgermeister Peter Jansen, Landtagsabgeordneten Dr. Gerd Hachen, Kreissparkassenvorstand Hans-Josef Mertens, Heike Matthissen von der Frauengemeinschaft, Brigitte Kaul von der IG "Perspektive für Holzweiler" und Kirchengemeindevertreter Hubert Hurtz. "Wir wollten keinen Bruch", erläuterte Oellers ihnen das Ausweichen in andere Räumlichkeiten. Aufgrund des Aufbaus einer U3-Gruppe im Holzweiler Kindergarten sei dieser zurzeit im Pfarrheim untergebracht, in dem bisher ausgestellt wurde. Aufgrund des Raummangels pausieren sollte der Georgiusmarkt aber auch nicht: "Es ist wichtig, dass das Dorfleben lebendig bleibt und sich das Dorf entwickelt." Als "Dorfleben pur" bezeichnete Peter Jansen die Aktivitäten im Ort, für die es die engagierten "positiven Jecken" brauche: "Das Frühjahr beginnt in Holzweiler mit dieser Ausstellung."

Frühlingshafte Stimmung war sowohl durch sonniges Wetter als auch helle, leuchtende Farben und leichte Materialien der Produkte verbreitet. So bestachen am Stand des Seidenblumenateliers Arceri Sträußchen, Kränze oder Gestecke in vielen Farben. Frühlingshaft ausgerichtet hatte auch Anne Farber ihre Strickware für Babys und Kleinkinder. Vor Ort emsig mit dem Anfertigen eines Kleidungsstücks beschäftigt, hatte sie Schühchen, leichte Mützen oder Strampelsäcke aus Baumwolle ausgelegt. Die Jahrhunderte alte Technik des Kreuzstichs pflegen Tochter Barbara Müller und Mutter Renate Wendt - inzwischen in vierter Generation. In damaliger Zeit vor allem einfarbig und als Borden für kirchliche Gewänder gearbeitet, hatten beide mehrfarbige Muster zur persönlichen Verzierung von Handtüchern oder Servietten angefertigt. Weitere Stände mit Taschen, gestalteten Karten, Schmuck, gehäkelten Kuscheltieren, Papierfaltwerken, Keramiken und Bildern vervollständigten das große Angebot des Marktes, der Ende des 19. Jahrhunderts eng mit der Wallfahrt nach Holzweiler zum Heiligen Georg verbunden war und 1998 neu auflebte.

(cole)
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