Erkelenz Tiefschürfendes über Patschel

Erkelenz · Nik Ebert, RP-Karikaturist und Cartoonist, stellte in der Buchhandlung Viehausen seinen neuen Sammelband "Nik's Tierleben" vor. Dabei tauchte er tief in das Wesen seiner Figuren ein – speziell den Fischotter Patschel.

 Mit seiner Frau Halina (3.v.l.) war Nik Ebert (sitzend) zur Signierstunde gekommen. Firmenchef Christopher Viehausen (2.v.l.) hatte den Karikaturisten bei einem Auftritt seiner Band "Hätzblatt" näher kennengelernt.

Mit seiner Frau Halina (3.v.l.) war Nik Ebert (sitzend) zur Signierstunde gekommen. Firmenchef Christopher Viehausen (2.v.l.) hatte den Karikaturisten bei einem Auftritt seiner Band "Hätzblatt" näher kennengelernt.

Foto: jürgen laaser

Nik Ebert, RP-Karikaturist und Cartoonist, stellte in der Buchhandlung Viehausen seinen neuen Sammelband "Nik's Tierleben" vor. Dabei tauchte er tief in das Wesen seiner Figuren ein — speziell den Fischotter Patschel.

Autorenlesung der etwas anderen Art in der Erkelenzer Buchhandlung Viehausen: Zu Gast war RP-Karikaturist und Comic-Zeichner Nik Ebert und stellte seinen neuen Sammelband "Nik's Tierleben — Comics aus dem Biotop" vor. In diesem Revier tummeln sich drei Spezies: Patschel, der Fischotter vom Niederrhein (diese Cartoons sind auch jeden Samstag in der Erkelenzer Ausgabe der RP zu sehen), die Düssel-Möwe und das Entenküken Erpelino.

Jedem dieser Tiere ist im Buch ein eigenes Kapitel gewidmet, insgesamt sind es 220 Geschichten. "Alle wurden für diese Ausgabe im hochwertigen Druck von der Hand nachretouchiert", erläutert Ebert — und bekennt, dass es bei der Auswahl der Geschichten intern heftige Diskussionen gegeben habe.

Keine klassische Lesung

Eine klassische Lesung wird sein Auftritt in Erkelenz zwangsläufig aber nicht — Comics kann man nun einmal schlecht vortragen. Wenngleich Ebert einige seiner Lieblingscartoons während des lockeren Gesprächs (und zwischen dem Signieren von Büchern) in der Tat auch vorliest. Ansonsten nutzt der 57-Jährige bei Kaffee und Gebäck gutgelaunt die Gelegenheit, tief in das Wesen seiner Figuren einzutauchen. "Die drei sind ja grundverschieden, reagieren auf gleiche Situationen sehr unterschiedlich. Generell stehen meine Tiere in der Tradition der Fabel, sind also hochpolitisch."

So sei Patschel, hierzulande ja bestens bekannt, von bodenständiger Naivität gekennzeichnet. "Patschel hat am Ende ja häufig eine 'Ach-so'-Reaktion, ohne die Dinge wirklich verstanden zu haben", erläutert der Künstler — und erntet damit im Zuhörerkreis zustimmendes Nicken. Zu diesem zählen auch Anne und Wilfred Jeromin aus Wegberg. Das Ehepaar hatte aus der RP von der Signierstunde erfahren. "Wir sind Patschel-Fans, da wollten wir also auch hin", erzählt Anne Jeromin — und freut sich auf die neue Lektüre. "Schön, dass wir da nun auch die Düssel-Möwe kennenlernen können."

Was im Resultat oft spielerisch leicht ausschaut, sei harte Arbeit, betont Ebert: "Nichts ist schwieriger, als Dinge einfach darzustellen." Die Cartoons machen ihm dabei besonders viel Spaß: "Die politischen Karikaturen sind meine Berufung, die Tiergeschichten aber meine Leidenschaft. Bei diesen kann ich frei assoziieren, meinen Gedanken freien Lauf lassen. Das liebe ich sehr."

Eine besondere Vorliebe hat er dabei für Patschel entwickelt. "Vor zwei Jahren habe ich im Krefelder Zoo einen Fischotter auf diesen Namen getauft", erzählt er schmunzelnd und hebt ein wesentliches Merkmal dieser Tierart hervor: "Den Fischotter gibt's nur in sauberen Gewässern. Der ist also ein echter Indikator für den Zustand eines Gewässers." Merke: Patschel, einfach ein sauberer Typ . . .

(emo)
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