Theateraufführung in Lövenich „Saukomischer“ Spaß der Nysterbachbühne

Lövenich · Die Nysterbachbühne Lövenich stellt ihr aktuelles Stück „Lass die Sau raus“ mit großer Spielfreude und viel Komik vor.

 Helga Heppner (Sabine Weitz, links) erklärt, das nur noch vegetarisches Essen auf den Tisch kommen soll. Das sorgt bei ihrem Sohn Mirco (Hendrik Steinke, Mitte) und Ihrem Ehemann Norbert (Bernd Roebers, rechts) nicht für große Begeisterung.

Helga Heppner (Sabine Weitz, links) erklärt, das nur noch vegetarisches Essen auf den Tisch kommen soll. Das sorgt bei ihrem Sohn Mirco (Hendrik Steinke, Mitte) und Ihrem Ehemann Norbert (Bernd Roebers, rechts) nicht für große Begeisterung.

Foto: Ruth Klapproth

Was ein einfaches Gerücht alles anrichten kann: Die Lövenicher Nysterbachbühne beweist bei ihrem neuen Theaterstück auf humorvollem Wege, wie Verwechslungen und falsche Übermittlungen für ein großes Durcheinander samt Mordanschuldigungen und Totgeglaubten sorgen können.

Seit 20 Jahren bringt das Ensemble Jahr für Jahr unterhaltsame und kurzweilige Geschichten auf die Bühne und bleibt auch beim Jubiläum dem Motto „Wir spielen das Leben“ treu – „Lass die Sau raus! Jetzt wird es tierisch vegetarisch“ heißt die Komödie in drei Akten von Andreas Wening, die die neun Laienschauspieler unter der Regie von Eugen Symanski gelungen umsetzten. „Wir beschäftigen uns immer mit aktuellen Themen und haben uns daher für dieses Stück entschieden – Vegetarier sind ja auch nur Menschen“, erklärte Moderator Erwin Bethke dem voll besetzten Publikum.

Schon gleich zu Beginn wurde die Nysterbachbühne dem Titel der Inszenierung gerecht: Mit Wortspielen und einfallsreichen Schlagabtäuschen wurden die Zuschauer bestens unterhalten und merkten den Darstellern ihre Spielfreude an, die auch vor Improvisationen nicht scheuten und sichtlich Spaß auf der Bühne hatten. Das Geschehen spielt in einem Lövenicher Wohnzimmer – detailvoll eingerichtet mitsamt Familienbildern und Fensterblick in den Garten - , in dem Hausfrau Helga Heppner (Sabine Weitz) ihrem Mann Norbert (Bernd Roebers) und Sohn Mirco (Hendrik Steinke) nun vegetarische Kost vorsetzen möchte. Der Gemüseauflauf stößt aber nicht gerade auf Begeisterung in der Familie („ist das schon tot?“, „was gibt es denn dabei?“) und setzt eine Diskussion frei, die darin endet, dass Norbert sich eine eigene Sau zulegt: Da wisse man schließlich, wo das Fleisch herkomme. Das auf den Namen „Anita“ getaufte Schwein zieht so in den alten Stall auf dem Hof, in dem sich Norbert besonders liebevoll um das Tier kümmert. Es dauert jedoch nicht lange, bis die Nachbarinnen Selma (Hanna Hoffmann) und Lotte (Steffi Schrade) von „Anita“ hören und diese für seine heimliche Geliebte halten: Helgas Aussagen wie „die dumme Sau wird abgeschlachtet“ bekommen so eine ganz neue Bedeutung. Für weitere Missverständnisse sorgt der Familienhund, der den Riesenrammler von Nachbar Georg (Aron Brocher) auf dem Gewissen hat und Großvater Erwin Heppner (Jochen Weitz) der zu seinem Missfallen mehrfach für tot erklärt wird. Als der Schlachter (Eugen Symanski) mit Betäubungspistole sowie die Psychologin „Anita“ (Lena Weitz) auftauchen, ist das Chaos perfekt.

Das „saukomische“ Verwirrspiel ist mit Anspielungen rund um die Region angereichert – wenn eine „Tragödie“ passiert ist, lautet so die erste Frage, ob der STV Lövenich verloren hat – und kreativen Umsetzungen der Schauspieler. Schon bei den Proben, die seit Anfang Dezember liefen, zeichnete sich der lockere Atmosphäre ab, die sich nun auf der Bühne findet: „In jeder Probe konnten wir die Lebendigkeit des Stücks erleben – die Lacher waren vorprogrammiert“, fasst Regisseur Eugen Symanski zusammen.

Das Publikum belohnte die gelungene Darstellung mit viel Beifall.

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