Erkelenz Tagebauaktionen: Aachener Polizei lädt Bewohner ein

Erkelenz · Initiative "Ende Gelände" kündigte gestern erneut "zivilen Ungehorsam" für sofortigen Kohleausstieg an.

Anlässlich des bevorstehenden Klimacamps lädt die Aachener Polizei zu einer Informations- und Dialogveranstaltung am Freitag, 18. August, nach "Müller's Platz" in Erkelenz, Kölner Straße 95, ein. Treffpunkt ist dort um 18 Uhr. Entsprechende Parkmöglichkeiten sind vorhanden.

Polizeipräsident Dirk Weinspach persönlich möchte die Bürger über die angemeldeten Versammlungen im Zusammenhang mit dem Klimacamp 2017 informieren, mit den Bürgern in den Dialog treten und Fragen beantworten.

Ende August wollen mehrere Tausend Menschen im Rheinischen Braunkohlerevier demonstrieren. Mit dabei: "Ende Gelände", eine Gruppe, die seit Jahren für besonders radikale Protestformen gegen den Braunkohleabbau bekannt ist, darunter zahlreiche Aktivisten aus dem Ausland. Demonstranten wollen den Abbau von Braunkohle "mit zivilem Ungehorsam blockieren". Dafür werde man auch Straftaten wie Hausfriedensbruch in Kauf nehmen.

Die Polizei erwartet ein Wiesencamp im Bereich Hambacher Forst und ein Klimacamp rund um den Tagebau Garzweiler. Die Aachener Polizei hat seit 2016 die Gesamteinsatzleitung für Protestaktionen im Rheinischen Braunkohlerevier.

Gestern veröffentlichte "Ende Gelände" einen Aufruf "zu massenhaften Aktionen im Rheinischen Braunkohlerevier" von 24. bis 29. August. Die Aktivisten hatten den Energiekonzern RWE demonstrativ zum "sofortigen Braunkohleausstieg für eine klimagerechte Welt" aufgefordert und eine "Frist bis Ende August" gesetzt.

Da RWE und die Landesregierung dem aber - erwartungsgemäß - nicht nachkamen, sich laut Ende Gelände "uneinsichtig und untätig zeigten", heißt es in dem Aufruf weiter: "Es liegt jetzt an uns zu handeln. Wir werden uns mit unseren Körpern entschlossen dem zerstörerischen Braunkohleabbau in den Weg stellen." Man wolle aber "ruhig und besonnen vorgehen, keine Infrastruktur beschädigen und keine Menschen gefährden".

(gala/aha)
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