Tagebau Garzweiler II im Erkelenzer Land SPD begrüßt neues Wasser-Konzept

Erkelenzer Land · Wie wird es mit dem Restloch, den Gewässern und dem Grundwasser in der Region weitergehen, wenn der Braunkohleabbau im Rheinischen Revier nun wohl schon im Jahr 2030 der Vergangenheit angehören wird?

 Aus dem Tagebau Garzweiler II soll ein See werden.

Aus dem Tagebau Garzweiler II soll ein See werden.

Foto: dpa/Federico Gambarini

(RP) Diese Frage zählt zu den vielen unbeantworteten und dringenden, über die sich die Politik auf Landesebene Gedanken machen muss. Geht es nach dem Erkelenzer SPD-Ratsherr Dieter Spalink, befindet sich das Land auf einem guten Weg. Spalink ist Mitglied im Braunkohleausschuss der Bezirksregierung Köln, die im Dezember die Erstellung eines wasserwirtschaftlichen Gesamtkonzeptes „als Grundlage für ein revierweites Monitoring der wasserwirtschaftlichen Ziele“ beschlossen hatte.

Er habe für das Konzept gestimmt, nachdem die Erkelenzer SPD schon im August ein Gutachten gefordert habe, das sich mit der „Gesamtproblematik um die zukünftige Restsee-Befüllung des Braunkohletagebaus Garzweiler II befassen soll“, sagte Spalnik.

„Ich begrüße es, dass sich die Fraktion der Grünen noch kurz vor der Abstimmung dazu entschließen konnte, dem Antrag beizutreten und dem Gesamtkonzept zuzustimmen,“ erläutert der Fraktionsvorsitzende der SPD im Braunkohleausschuss, Josef-Johann Schmitz.

Die SPD-Fraktionsvorsitzende im Erkelenzer Stadtrat, Katharina Gläsmann, betont: „Ich begrüße diesen Beschluss auch deshalb, weil angesichts der veränderten Bedingungen eines früheren, schon für 2029 beschlossenen Tagebauendes im Raum Hambach und des idealerweise für 2030 anstehenden Endes des Tagebaus Garzweiler II rechtzeitige Lösungen für die wasserwirtschaftlichen Problemstellungen im ganzen Rheinischen Revier umso drängender werden.“

Für Garzweiler II gebe es schon länger ein wasserwirtschaftliches Monitoring. „Ich erwarte jetzt, dass die dortigen Ziele angesichts der gesamtheitlichen Betrachtung mit dem Raum Hambach sowie den zeitlichen und insgesamt sehr komplexen wasserwirtschaftlichen Herausforderungen noch einmal auf den Prüfstand gestellt und aktualisiert werden“, sagte Gläsmann.

Zuletzt hatte unter anderem Landrat Stephan Pusch Zweifel daran geäußert, ob die derzeitige wasserwirtschaftliche Planung mit einem Kohleausstieg 2030 in Einklang zu bringen sei. Mit dem Ende des Tagebaus und dem Auffüllen eines Restsees würden sich erhebliche Veränderungen für das Grundwasser etwa im Nordkreis Heinsberg oder in Mönchengladbach ergeben. „Wo soll bis 2030 eine 38 Kilometer lange Pipeline vom Rhein bis in den Tagebau herkommen, gerade bei den derzeitigen Bauzeiträumen? Kommt genug Ersatzwasser aus dem Rhein, gerade bei den niedrigen Pegelständen der letzten Jahre? Das muss dringend geklärt werden“, sagte Pusch.

(RP)
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