Erkelenz Studieren am Krankenbett

Erkelenz · Ab April ist das Erkelenzer Hermann-Josef-Krankenhaus Lehrkrankenhaus der RWTH-Aachen. Studenten im praktischen Jahr werden dann in Erkelenz ausgebildet. Die ersten angehenden Ärzte kommen im August.

"Akademisches Lehrkrankenhaus" kann sich das Hermann-Josef-Krankenhaus Erkelenz ab dem 1. April nennen. Damit wird das Krankenhaus in die praktische Ausbildung von Medizinstudenten der RWTH-Aachen eingebunden. Die Verantwortlichen sprechen von einem großen Schritt, von dem auch die medizinische Versorgung im Kreis profitiere.

Würdigung des Geleisteten

"Das ist die Anerkennung für das, was wir über Jahre aufgebaut haben", sagte Dr. Harry Elsbernd, ärztlicher Direktor des Krankenhauses. Gemeint sind damit sowohl Neubauten wie auch fachliche Erweiterungen, etwa die Kardiologie. Indirekt erfüllt das Haus damit immer mehr die Qualitätskriterien, die ein Lehrkrankenhaus erfüllen muss. Die räumlichen Möglichkeiten und fachliche Qualifikation des Personals gehören dazu und wurden beim Prüfungsverfahren untersucht. So muss es Platz für eine Präsensbibliothek mit ständig aktualisierter Fachliteratur und einen Studierraum für die Studenten geben.

"Ein Hauch universitärer Medizin wird nun durch das Haus wehen", sagte Elsbernd. Die Ausbildung der Studenten sei eine Herausforderung für das Personal, immer auf dem neuesten Stand zu sein. "Das ist aber eine Anforderung, die wir gerne erfüllen", betonte der ärztliche Direktor. Von diesem Anspruch werde die medizinische Versorgung im ganzen Kreis profitieren.

Vorangegangen sind der Ernennung mehrere Jahre, in denen sich das Haus immer wieder um diesen Status bemühte. Erstmals, so berichtete Verwaltungsdirektor Wolfgang Salz, habe man vor zehn Jahren bei der RWTH angefragt. Die Universität habe aber zu jener Zeit keine neuen Lehrkrankenhäuser ernannt. Inzwischen sei sie aber dazu übergegangen, bei der Statusvergabe auf eine breite Verteilung zu setzen. Dank der Zusammenarbeit der leitenden Ärzte und der Verwaltung habe man das lang ersehnte Vorhaben nun umsetzen können.

Am 1. August werden die ersten sechs Studenten ins Krankenhaus kommen, vor allem kommunikative und soziale Kompetenzen sollen ihnen vermittelt werden. Mittelfristig werde es bei der rein praktischen Ausbildung nicht bleiben, erläuterte Elsbernd. "Wir werden Kurse und Seminare im Haus auch für andere Medizinstudenten anbieten", sagte der ärztliche Leiter, denn den Lehrauftrag werde man sehr ernst nehmen. Frage des Tages

(RP)
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