Erkelenz Stelengarten in der Burg
Erkelenz · Die Künstler-Plattform "Kunstlabor.de" lud zu ihrer fünften Live-Präsentation ein. Im mittelalterlichen Ambiente der Burg Erkelenz erlebten die Besucher unterschiedliche Kunstrichtungen in Ausstellungen und Aufführungen.
Mit einer textilen Kunststraße von Alexandra Schütz wurde die Erkelenzer Burg am Wochenende symbolisch zum "Lebensweg". Im Innenhof überrascht die Besucher der fünften Gemeinschaftsausstellung des Künstler-Netzwerks Kunstlabor.de eine Steleninstallation, angeregt von Willi Arlt.
Bildende Kunst und Musik
Mit dieser originellen Gemeinschaftsarbeit der Teilnehmer (und ihrer Partner), bei der jeder ein Kantholz gleicher Abmessung zu einer Stele gestaltet hatte, sollte die Idee von Kunstlabor erfahrbar gemacht werden. Die zu einer Installation verdichteten Stelen wurden bei der Eröffnung der dreitägigen Präsentation zu Klängen, von Michael und Silvia Kempe eigens komponiert, von den Künstlern enthüllt.
Die zahlreichen Gäste durchwanderten dann den Stelengarten, dessen einzelne Bestandteile klar die unterschiedlichen Künstler repräsentierten, aber eben gemeinsam etwas Neues ergaben.
Experimentierfreude und die Verknüpfung von Kunst aller Sparten machen das "Laborhafte" aus. So bot das Programm neben bildender Kunst auch Musikproduktionen, Lyrik, Lesungen und Darstellungen künstlerischer Raumkonzepte. Die Kunstveranstaltung mit Festivalcharakter wurde von den Teilnehmern der Internetplattform Kunstlabor.de unter der Federführung von Silvia und Michael Kempe aus Erkelenz gestaltet. Zum vierten Mal war – nach der Premiere in Oberbruch – die Burg Erkelenz Schauplatz.
Bürgermeister Peter Jansen bedankte sich in seiner Eröffnungsrede bei dem Designerpaar Kempe für sein Engagement, die Veranstaltung habe sich "etabliert". Auch der Vorstandsvorsitzende der Sparkassen-Kunststiftung, Dr. Richard Nouvertné, bezeichnete das Live-Event als festen Bestandteil des kulturellen Lebens im Kreis.
Die Ausstellung stand unter dem Motto "Raum und Zeit". Beim Rundgang fielen auf dem Burghof die überdimensionalen Tannenzapfen von Janice Orth auf. Aus zerschnittenen Fahrradschläuchen zusammengesetzt, führen diese durchdachten Objekte ihr Eigenleben: Sie bewegen sich bei Berührung in einer Art Zittertanz.
Der Fotograf Jochen Rüskens zeigte erstmals bei kunstlabor.de-live seine bildhauerischen Arbeiten. Seine Torsi lassen den Betrachter wie bei seiner Aktfotografie den Blick auf den weiblichen Körper neu erleben. Uschi Zantis dagegen lenkte den Blick der Besucher durch ein Stück Metallrohr. Das zwingt zum Perspektivwechsel. Antje Vanderheide lässt die Formen von Würfel und Kugel einander durchdringen. Da die Kugel mit Strahlen versehen ist, wird die Begrenzung der Form nach außen geöffnet.
Unmöglich auf alle 35 Teilnehmer einzugehen. "Kunstlobor.de-live" zeigte, wie viel Kreativität die Region zu bieten hat.