Erkelenz Startrompeter fast wie ein Familienmitglied

Erkelenz · Bruce Kapusta aus Bonn war erneut zu Gast in St. Michael Granterath zur "kölschen Weihnacht". Dank an Erzählerin Annemie Lorenz.

 Bruce Kapusta erfreute die Besucher in der Granterather Kirche mit vorweihnachtlichen Klängen.

Bruce Kapusta erfreute die Besucher in der Granterather Kirche mit vorweihnachtlichen Klängen.

Foto: Jürgen Laaser

Einmal im Jahr, immer kurz vor Weihnachten, fährt ein weißer Transporter am Granterather Pfarrheim vor. Der dunkel gekleidete, unauffällig wirkende Mann, der aussteigt, ist Star-Trompeter Bruce Kapusta - der schon mit Tenor Peter Hofmann auf Tournee ging und für Altbundespräsident Roman Herzog auf dessen festlicher Abschiedsgala spielte.

Dann wird die kleine Sakristei der St. Michael-Kirche zur Künstlergarderobe. Dann ist das katholische Gotteshaus voll, wie sonst nur selten. Karl Mones organisiert das Programm mit dem bezeichnenden Titel "Kölsch klassisch Advent und Weihnacht" jetzt schon seit Jahren in dem kleinen Ort.

Er sei sehr stolz auf die Freundschaft, die ihn mit Bruce Kapusta verbinde, sagt Mones kurz vor dem Auftritt des 40-Jährigen, der auch in der fünften Jahreszeit häufig in der Region anzutreffen ist. Und Kapusta gibt das Kompliment zurück: "Wie zu Hause, wie im Wohnzimmer" fühle er sich in Granterath, sagt er und lacht. "Hier werde ich mit offenen Armen empfangen. Ich freue mich, wieder hier zu sein."

In der Kirche ist kein einziger Platz mehr frei. Der Bonner Künstler spielt "Ich bete an die Macht der Liebe", "Es ist ein Ros entsprungen" und "Ave Maria". Fordert zum Mitsingen auf bei bekannten Weihnachts-Klassikern wie "O du fröhliche", "Ihr Kinderlein kommet" oder "Leise rieselt der Schnee". Begleitet wird er dabei von der Japanerin Chizuko Takahashi auf der Violine.

Auch Erzählerin Annemie Lorenz ist wieder dabei. Sie wird bald 82, will aufhören. Karl Mones hat wieder den gemütlichen Ohrensessel für die betagte Seniorin am Altar aufstellen lassen - hier trägt sie im unverkennbaren Kölner Dialekt ihre Geschichten für die Adventszeit vor, die einstimmen auf die bevorstehenden Feiertage.

Zum Abschied - zehn Jahre hat Annemie Lorenz Bruce Kapusta auf Tournee begleitet - hat sich Organisator Karl Mones etwas Besonderes überlegt. Er stimmt "Rot sind die Rosen" an, wird dabei von Kapusta auf der Trompete begleitet. Und dann überrascht er die sichtlich verblüffte Erzählerin aus der Domstadt mit zehn dunkelroten, langstieligen Rosen, eine für jedes Bühnen-Jahr.

Nach zwei Stunden und mehreren Zugaben wollen die Kirchen-Besucher Bruce Kapusta am liebsten nicht mehr weglassen.

(cb)
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