Erkelenzer Land Stärkster Sturm seit "Kyrill"

Erkelenzer Land · Eine lahmgelegte Bahnstrecke, ein beschädigtes Gerüst, eine gesperrte Sporthalle, gesperrte Straßen, umgestürzte Bäume, abgetragene Dächer – die Feuerwehren und Betriebshöfe der Städte waren im großen Einsatz.

Eine lahmgelegte Bahnstrecke, ein beschädigtes Gerüst, eine gesperrte Sporthalle, gesperrte Straßen, umgestürzte Bäume, abgetragene Dächer — die Feuerwehren und Betriebshöfe der Städte waren im großen Einsatz.

Keinen Wurf machten die Handballer in der Karl-Fischer-Sporthalle in Erkelenz. Das Landesligaspiel der Männer am Sonntag den TV Aldekerk II wurde abgesagt, weil der Sturm eine Dachluke vom Hallendach gerissen hatte. Allein in Erkelenz waren gestern 178 Kräfte der Feuerwehr und die Mitarbeiter des städtischen Betriebshofes im Einsatz, um die ungezählten Schäden zu beseitigen, die der Orkan "Xynthia" hinterlassen hat.

Ab Mittag hatte der Deutsche Wetterdienst für den Kreis Heinsberg orkanartige Böen angekündigt. Diese könnten bis zu 110 Kilometer in der Stunden schnell sein. Die Warnung galt bis 2 Uhr nachts.

Bahnverkehr unterbrochen

103 Einsätze zählte die Feuerwehr in Erkelenz bis 20 Uhr, in Wegberg waren es bis 19 Uhr mehr als 50. Um 15.30 Uhr wurde in Wegberg der Bahnverkehr nach Dalheim unterbrochen, weil Bäume auf den Bahndamm gestürzt und ein Mast der Stromleitung umgeknickt waren. Von sechs Einsatzstellen auf der Bahnstrecke berichtete Feuerwehrsprecher Dietmar Gisbertz. Noch unklar war am Abend, wann die Strecke wieder freigegeben sein würde. Weil mehrere Bäume auf den Parkplatz Schwalmaue in Wegberg gestürzt waren, sperrten Feuerwehr und Stadt diesen. Dort und an anderer Stelle wurden Autos teilweise erheblich beschädigt.

Drei Straßen gesperrt. Dazu haben sich am Abend die Feuerwehr und der Betriebshof in Wassenberg entschlossen. Während des Sturms sei es zu gefährlich, die Einsatzkräfte dort die Bäume beseitigen zu lassen. Die Klosterstraße, der Kugelsberger Weg wie auch die benachbarte Herrschaftliche Heide sollen im Laufe des Montags freigegeben werden, sagte Holger Röthling, der Leiter der Feuerwehr Wassenberg. Sichergestellt sei jedoch jederzeit, dass Rettungswagen zu möglichen Einsatzorten kommen könnten.

Alle Kräfte im Einsatz, hieß es auch in Hückelhoven. Der Energieversorger sei ebenfalls vor Ort, teilte die Feuerwehr mit. Gekämpft wurde wie in den anderen Städten mit abgebrochenen Ästen, umgestürzten Bäumen und herabgewehten Dachziegeln. "Wir schicken unsere Einsatzfahrzeuge von Einsatz zu Einsatz", sagte Helmut Jentgens. Zu einem Stromausfall wegen Bäumen, die auf Oberleitungen gestürzt waren, sei es bisher nicht gekommen, hieß es um 18 Uhr. In Kooperation mit dem Energieversorger hätten die Leitungen von den Bäumen befreit werden können.

Sperrung am Cusanus-Gymnasium

Weiträumig sperrte die Feuerwehr in Erkelenz im Schulgelände rund um das Cusanus-Gymnasium ab. Grund war ein Gerüst, "aus dem Teile herausgebrochen waren", berichtete Wolfgang Linkens. Das Gerüst wurde mit Seilen gesichert. "Das hat keinen Einfluss auf den Schulbetrieb", betonte der Feuerwehrchef. Gesperrt ist auch in Kückhoven die Straße Stülpend. Dort fielen Dachziegel zu Boden.

Einen "prekären Einsatz" hatten Feuerwehr und 26 Kräfte des Technischen Hilfswerks abends an der Chlodwigstraße in Erkelenz: "Dort hob sich teilweise ein Aludach um bis zu einen Meter vom Gebäude ab. Das THW hat es festgezurrt."

(RP)
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