Wassenberger Organisation Auch die Initiative Pskow kämpft mit dem Coronavirus

Wassenberg · Die Jahresversammlung der Initiative Pskow konnte coronabedingt nicht stattfinden, dennoch legte der Vorstand Berichte vor. Diese sagen aus: Das Coronavirus macht die Arbeit sehr schwierig.

 Holz-Arbeiten in der Werkstatt – so sah der Alltag ohne Corona im HPZ aus.

Holz-Arbeiten in der Werkstatt – so sah der Alltag ohne Corona im HPZ aus.

Foto: Hahn Angelika/Angelika Hahn

Auch die Initiative Pskow hat massiv mit der Corona-Pandemie zu kämpfen gehabt. Dies sagen die Jahresberichte aus, die Kurt A. Holz als Vorsitzender des Beirates nun vorgelegt hat. Normalerweise wären die Berichte im Rahmen der Jahresversammlung zu hören gewesen, doch weil viele Mitglieder der Hochrisikogruppe angehören, hatte sich der Vorstand dazu entschieden, auf die eigentliche Versammlung zu verzichten. Im nächsten Jahr will man versuchen, eine neue Versammlung einzuberufen. Dann will die Initiative es auch schaffen, die Arbeit der Vorstandsmitglieder in jüngere Hände zu legen.

Die Initiative schiebt soziale Projekte in der russischen Großstadt Pskow an. Besuche, so Kurt A. Holz in seinem Bericht, fanden in diesem Jahr nicht statt, vielmehr sei die Kommunikation virtuell verlaufen. Seit März stand in Pskow alles still. Die Menschen mit Behinderungen konnten nicht in die Werkstatt, sie bekamen lediglich ihr Mittagessen. Seit dem 1. September sind immerhin wieder Schule, Kindergarten und Frühförderung eingeschränkt offen. „Das ist eine ziemliche Katastrophe, weil es erhebliche Entwicklungsrückschritte gibt“, erklärt Holz. Dank zahlreicher Spenden in Höhe von insgesamt rund 50.000 Euro könnte mit der Planung und dem Neubau des Tagesförderbereichs begonnen werden, was wegen der besonderen Lage jedoch vorerst noch nicht stattfinden kann.

Zuletzt im Dezember war Holz in Pskow im Heilpädagogischen Zentrum (HPZ). Hier habe er vertrauensvolle Gespräche geführt. So soll eine Zweigstelle in Welikie Luki eröffnet werden, dagegen steht der Bau der Tagesförderstätte noch am Anfang. In diesem Neubau sollen bis zu 30 Menschen aufgenommen werden können.

Zu den laufenden Projekten im Heilpädagogischen Zentrum in Pskow: Umgestaltet werden soll die Parkfläche, derweil ist zudem auch der Bau einer neuen Schule geplant, hier hofft man auf Erteilung der Baugenehmigung im Jahr 2021. Ausgebaut werden soll das begleitete Wohnen, insgesamt acht weitere Wohneinheiten soll es geben. Unterdessen wurde vereinbart, dass Mitarbeiter des Partnerschaftsamtes eine Reise nach Deutschland unternehmen sollen, um sich im Bereich Jugend auszutauschen. Insgesamt war die Arbeit zwischen der Initiative Pskow, der evangelischen Kirchengemeinde Wassenberg und dem HPZ coronabedingt schwierig, darum haben sich alle Akteure darauf beschränkt, inhaltliche und personelle Perspektiven zu entwickeln. Von Großprojekten will man vorerst absehen.

Trotz Corona blieb die deutsch-russische Schulpartnerschaft zwischen der Rurtal-Schule in Oberbruch und dem HPZ ein fester Bestandteil der sonderpädagogischen Arbeit. Zu den zentralen Elementen dieser Partnerschaft zählt die inklusive Schülerband „Rur Rock – Wir zusammen“, die seit vielen Jahren über die Kreisgrenzen hinaus bekannt ist. Vor allem der virtuelle Weg wurde von der Rurtal-Schule und dem HPZ genutzt, um gemeinsame Absprachen zu treffen. Unterm Strich haben sämtliche Gruppen versucht, das Jahr so gut es geht zu stemmen.

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