Jubiläum als Organist in Granterath Jürgen Pelz gibt den Ton an, seit er 13 war

Granterath · Der erst 54-Jährige blickt auf 40 Jahre als Organist zurück. Außerdem leitet er die Chorgemeinschaft Tenholt-Granterath-Hetzerath. Jetzt wurde gefeiert.

 40 Jahre im Dienst: Jürgen Pelz feierte sein Jubiläum in der Granterather Kirche St. Michael mit einer festlichen Messe, Orgelspiel, Chor-Gesang und anschließendem Empfang.

40 Jahre im Dienst: Jürgen Pelz feierte sein Jubiläum in der Granterather Kirche St. Michael mit einer festlichen Messe, Orgelspiel, Chor-Gesang und anschließendem Empfang.

Foto: Ruth Klapproth

Seine Beine waren viel zu kurz. Sie reichten nicht bis an die Pedale der Kirchen-Orgel heran. Kurzerhand wurden die Pedale abgeschraubt, es ging auch ohne. Gerade mal 13 Jahre alt war Jürgen Pelz, als er die Organistenstelle in der Tenholter Kirche übernahm. „Ich kann nicht mehr. Du musst das machen“, hatte sein damaliger Klavierlehrer Josef Himmels zu ihm gesagt. Gesundheitliche Gründe zwangen den Dozenten, kürzerzutreten. Jetzt blickt Pelz, der auch seit 1998 die Chorgemeinschaft Tenholt-Granterath-Hetzerath leitet, auf 40 Jahre als Organist zurück.

Zu dem ungewöhnlichen Jubiläum gab es einen kleinen Empfang für den 54-Jährigen nach der Messe mit Pastor Werner Rombach als Leiter der Erkelenzer Pfarre Christkönig sowie Pfarrer Günter Salentin. Ein Streicher-Ensemble, dem auch Pelz‘ Arbeitskollegen Darina Freches und Clemens Venedey aus der Erkelenzer Stadtverwaltung angehörten, sorgte gemeinsam mit der Chorgemeinschaft für den musikalischen Rahmen des Gottesdienstes in der gut besuchten Granterather Kirche St. Michael.

Zehn Mark erhielt der 13-jährige Nachwuchs-Organist damals pro Messe. Eine gute Bezahlung, über die sich auch seine Eltern freuten. „Damit wurden dann meine Klavierstunden bezahlt“, erinnert sich der Beamte des Erkelenzer Liegenschaftsamtes. Wenn er heute bei Beerdigungen im Erkelenzer Stadtgebiet die Orgel spielen soll, kann er für seine Nebentätigkeit meistens seinen Arbeitsplatz verlassen, „ausstempeln“, wie er sagt. Oder Urlaub nehmen. Als Vertreter der Granterather Vereinsgemeinschaft zählte Karl Mones zur großen Gratulantenschar im katholischen Gotteshaus. Und auch Mutter Anni Pelz hatte eine kleine Ansprache in gereimter Form zur Jubiläumsfeier vorbereitet – sie singt in der Chorgemeinschaft Tenholt-Granterath-Hetzerath ebenso als Sopranistin mit wie Pelz‘ Tochter Christina. „Wir sind also drei Generationen“, verriet der gebürtige Granterather, der heute mit seiner Familie in Rath-Anhoven wohnt.

Bei seinen musikalischen Einsätzen hat Jürgen Pelz schon einige kuriose Szenen erlebt. Er erinnert sich noch gut an die Braut, die in der Kirche Nein sagte und das Ja-Wort dreimal hintereinander verweigerte. „Der Pfarrer brach die Hochzeit daraufhin ab“, erzählt Jürgen Pelz schmunzelnd. Eine andere Braut erschien mit 40 Minuten Verspätung, weil das weiße Kleid in der Autotür eingeklemmt war. „Ein Kfz-Mechaniker hat die Tür ausgebaut, damit das Kleid nicht ruiniert wurde“, so der Kirchenmusiker. Mit den Mitgliedern der Chorgemeinschaft übt er zurzeit für den nächsten Einsatz. Bei der Weihnachtsmesse am 26. Dezember sollen in der Hetzerather Kirche Lieder erklingen.

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