Haus Hohenbusch in Erkelenz Ein Klassenzimmer an der frischen Luft

Erkelenz · Das Erkelenzer Klostergut ist mal wieder um ein paar Attraktionen reicher. Im Hofbereich können Kinder nun Wissenswertes über Natur oder Kunst lernen, auch im Garten hat sich etwas getan.

 Das offene Klassenzimmer wird von einigen bunten Bildern und rustikalen Holzbänken geschmückt.

Das offene Klassenzimmer wird von einigen bunten Bildern und rustikalen Holzbänken geschmückt.

Foto: Christos Pasvantis

In den vergangenen Jahren hat sich das ehemalige Kreuzherrenkloster Haus Hohenbusch in Erkelenz stetig weiterentwickelt und ist längst zum wohl größten Besuchermagneten der Stadt geworden. Nun ist das Klostergut um eine Attraktion reicher, die vor allem die jüngsten Besucher erfreuen wird: Ein Klassenzimmer soll künftig dabei helfen, dass Kinder mehr über die Natur erfahren können. Eingerichtet wurde es in dem Bereich, der einst als Heu-Ablage diente, mit einem neuen Dach komplett renoviert wurde und künftig für naturnahe  Kurse dienen wird.

„Hier ist eine richtig schöne Atmosphäre entstanden“, sagte Frank Körfer vom Förderverein Hohenbusch bei der offiziellen Einweihung. Rustikale Holzbänke laden zum Verweilen ein, geschmückt wird das offene „Klassenzimmer“ von drei großen Gemälden, die Kinder mit der häufig auf Hohenbusch tätigen Künstlerin Elke Bürger gemalt haben. Mittig in dem Raum, der zu zwei Seiten offen ist, steht eine Art Pult, ein Tisch, der aus einem Hohenbuscher Baumstamm gefertigt ist. Künftig sollen hier zum Beispiel während der Ferien Kurse stattfinden, zum Beispiel mit der Kräuterkundlerin Christiane Leonards-Schippers, die dem Nachwuchs dann erklären kann, welche Kräuter es vor Ort gibt – bevor die Kinder nur wenige Meter weiter selbst auf Erkundungstour gehen können.

Die Stadt, die seit den 80er-Jahren Inhaberin des Klosterguts ist, hatte den Dachstuhl vor einigen Jahren komplett sanieren lassen. „Böse Zungen behaupteten, dass der alte Dachstuhl nur noch von dem Heu getragen wurde, das darunter gelagert war“, sagte Frank Körfer lachend. Die Konstellation mit dem Heu, das für die auf Hohenbusch untergebrachten Pferde des Reit- und Fahrvereins genutzt wurde, sei ohnehin ein Risiko gewesen, da der Hofbereich vor dem Dachstuhl häufig von Feiergästen zum Rauchen genutzt wurde, daher auch aus Brandschutzsicht problematisch war. Nun habe man eine deutlich schönere Lösung gefunden.

„Das Dach hat viel Arbeit gemacht, auch die Wände mussten neu verfugt werden. Zuletzt hat dieser Bereich vor allem zum Abstellen und als eine Art Gerümpelraum fungiert, mit dem Klassenzimmer und den bunten Bildern ist es richtig schön geworden“, sagte Hans-Heiner Gotzen, erster Beigeordneter der Stadt.

Es ist allerdings nicht die einzige Neuerung, die nun auf Hohenbusch präsentiert wurde. Neu ist auch ein Spielsalamander auf der großen Wiese, auf dem Kinder sich jetzt austoben können. Zudem steht nun, wie bereits an vielen anderen öffentlichen Orten im Kreis Heinsberg, eine „Bank gegen Ausgrenzung“ auf der Wiese. Das Spielgerät wurde von der Kreissparkasse Heinsberg und dessen Vorstandsvorsitzendem Thomas Giessing gestiftet, die Bank von Christiane Leonards-Schippers.

„Hohenbusch ist für viele Erkelenzer ein Lieblingsort geworden“, sagte Bürgermeister Stephan Muckel, der auch die zahlreichen Ehrenamtler lobte, die rund um das Klostergut tätig sind: „Es gibt hier viele Gruppen, die das Haus in den Bereichen Kultur, Geschichte und Natur bestücken und dieses Kleinod Stück für Stück weiterentwickeln.“

Die Idee, die Wiese und den Hof zu verschönern und insbesondere für Kinder erlebbar zu machen, sei bereits vor der Pandemie gereift, erklärte Frank Körfer. In der Ecke, die nun durch Spielgerät verschönert sind, hätten vorher drei alte, verrostete Bohrmaschinen gelegen.

Das alte Klostergut war zuletzt immer wieder mit neuen Attraktionen erweitert worden. Im vergangenen Herbst war eine neue Glocke eingeweiht worden, zudem wird derzeit auch das Museum ausgebaut, das sich im Obergeschoss des Herrenhauses befindet und in verschiedenen Räumen die Geschichte des Kreuzherren-Ordens in Erkelenz erzählt. Frisch ist auch noch der Kräutergarten hinter dem Herrenhaus, auf dem nun mehr als 40 Heil- und Riechkräuter wachsen, teils mit kuriosen Namen wie Gummibärchenblume und Schweißfußpflanze.

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