Erkelenzer Kolumne Op Platt Man mott jönne könne

Erkelenz · Theo Schläger ist früherer Lehrer sowie Freund und Kenner der heimischen Mundart. Er leitet den Arbeitskreis Mundart im Heimatverein der Erkelenzer Lande und erfreut die Leser der RP mit seinen regelmäßigen Kolumnen.

 Theo Schläger, Autor, Musiker und Mundart-Kenner.

Theo Schläger, Autor, Musiker und Mundart-Kenner.

Foto: M. Eickmeier

En Kroon hu-et ens en Nachtijall senge. Se meenet, dat mööt mech doch och jelenge. Se hätt jekrächz wie noch nie em Liäve un däät, wat dat för en Freud mööt jiäve.

Äver alle Deeres hu-et man sare: Dat Jekrächze es jo net te erdrare. Die hänt all feste protestert. Die Kroon hott sech janz fies blamert. Man mott em Liäve sing Jrenze kenne un, ball noch wichtijer, och jönne könne.

Übersetzung:

Eine Krähe hörte mal eine Nachtigall singen. Sie meinte, das müsste mir doch auch gelingen. Sie hat gekrächzt wie noch nie im Leben und dachte, was das für eine Freude müsst’ geben.

Aber alle Tiere hörte man sagen: Das Gekrächze ist ja nicht zu ertragen. Die haben alle heftig protestiert. Die Krähe hatte sich ganz fies blamiert. Man muss im Leben seine Grenzen kennen und, fast noch wichtiger, auch gönnen können.

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